László Csősz
EHRI-FELLOW (04/2019–05/2019)
Die strasshofer Deportationen im Lichte der Nachkriegsjustiz in Ungarn
Als Teilaspekt eines größeren Projekts und im Anschluss an das am VWI abgeschlossene Projekt zur Topographie der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeit in Wien 1944/1945 möchte dieses Forschungsvorhaben die Reihe der Entscheidungen und Ereignisse ausleuchten, die überhaupt zu den Sondertransporten nach Strasshof geführt haben. In einem weiteren Schritt werden Folgen und Hinterlassenschaft der Transporte untersucht – allen voran das weitere Schicksal der mehr als Zehntausend Überlebenden. Alle diese Fragen sind eng verbunden mit wichtigen, laufend zur Debatte stehenden Feldern der Holocaustforschung: der Nachkriegsjustiz, zu Fragen zur jüdischen Elite und ihrem Verhalten im Holocaust, Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und den Zionisten, der Rolle von Tätern und ‚Bystandern‘.
László Csősz ist Historiker und Archivar im Ungarischen Nationalarchiv, promovierte 2011 an der Universität Szeged. Seine wichtigsten Forschungsfelder sind Sozialgeschichte der Juden in Ungarn sowie antisemitische Sozial- und Wirtschaftspolitik in Ungarn.