Paula Oppermann
Junior Fellow (11/2019–07/2020)
Wechselnde Umstände, beständige Agenda. Ideologie und Handlungen der lettischen faschistischen Pērkonkrusts-Partei
Forschungsgegenstand ist die faschistische Pērkonkrusts-Partei (Donnerkreuz). Es wird untersucht, wie die Organisation in den 1930er-Jahren ihre ultranationalistische, antisemitische Ideologie entwickelte und mit Angriffen auf Juden zum Zerfall der lettischen Zivilgesellschaft beitrug. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird der Rolle des Pērkonkrusts während des Zweiten Weltkriegs nachgegangen. Dessen Mitglieder beteiligten sich auf verschiedenen Ebenen im deutschen Besatzungs- und Vernichtungsapparat.
Nachdem die Deutschen die Partei im August 1941 verboten hatten, nahmen einige Männer zum nationalen Widerstand Verbindung auf, während viele im Dienst der Besatzer blieben. Trotzdem etablierten nach dem Krieg vor allem diejenigen Mitglieder, die nach Nordamerika und Westeuropa ausgewandert waren, das Bild der Pērkonkrusts-Männer als patriotische Widerstandskämpfer. Das vorliegende Projekt hinterfragt ihre Erzählung und deckt Kontinuitäten der politischen Überzeugungen und Aktivitäten von den 1930er-Jahren bis in die Nachkriegszeit auf.
Paula Oppermann studierte Geschichte, Baltistik und Holocaust- und Genozidstudien in Greifswald und Uppsala. Anschließend war sie in der Wiener Library und der Stiftung Topographie des Terrors beschäftigt. Seit 2017 ist sie Doktorandin an der Universität Glasgow und untersucht die Geschichte der lettischen faschistischen Partei Pērkonkrusts (Donnerkreuz). Im Rahmen der Dissertation war sie u.a. Fellow am Institut für Zeitgeschichte München und am Institute for Russian and Eurasian Studies der Universität Uppsala.
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