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Christina Winkler
Junior Fellow (04/2014 – 08/2014)

 

Die Shoah aus russischer Sicht. Offizielles Gedenken und individuelle Erinnerung an den Holocaust im Russland der Gegenwart - ein Vergleich

 

WINKLERDie Verantwortung des öffentlichen Gedenkens an den Krieg und die sowjetischen Opfer Nazi-Deutschlands fällt dem rechtlichen Nachfolger der Sowjetunion, der Russischen Föderation, zu. Obwohl über zwei Millionen der Holocaust-Opfer sowjetische Bürger waren, ist der Stellenwert des nationalsozialistischen Völkermords in Russlands offiziellem Gedenken an den Zweiten Weltkrieg auffallend gering. Gorbatschows 'Glasnost'-Politik hatte das öffentliche Gedenken grundlegend verändert. Während jedoch die Ära Jelzin noch als Übergangszeit betrachtet werden kann, hat im heutigen Russland vollends die sowjetische Erzählung eines heroischen Siegs über den Faschismus wieder die Oberhand gewonnen - ein Narrativ, welches es vermag, die meisten Russen hinter sich zu vereinen. Erinnerungsstudien haben allerdings gezeigt, dass sich die persönlichen Erinnerungen von Individuen und das kollektive Gedächtnis der sozialen Gruppe, der diese Person angehört, stets im Austausch befinden. In meiner Dissertation widme ich mich dem Versuch diesen Austausch festzumachen und zu analysieren, indem ich kollektive Formen des Gedenkens mit Kategorien der historischen Übertragung und der individuellen Erinnerungen von Bewohnern der Umgebung um die damaligen Stätten des Massenmords vergleiche. Schwerpunkt meiner Analyse liegt in der Stadt Rostov-on-Don, Russlands größtem Holocaust-Schauplatz.

 

Christina Winkler, geboren in Flensburg, MA in Slawistik und VWL (1999) sowie in Holocauststudien (2009). Berufliche Stationen beim Goethe Institut in Volgograd (2000-2001), der Otto Benecke Stiftung (2002), dem „Petersburger Dialog“ (2002-2005) sowie dem Programm „Journalisten International“ der Freien Universität Berlin (2006-2009). Seit 2010 Promotionsstipendiatin des Stanley Burton Centre for Holocaust and Genocide Studies, der Universität Leicester, sowie des Ernst-Ludwig-Ehrlich Studienwerks Berlin (2011-2013).

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