Aleksandra Szczepan
Fortunoff Fellow (10/2021-08/2022)
Situierte Zeugenschaft: Karten als Erinnerungsinstrument in Videoaussagen von Holocaust-Überlebenden
Dieses Projekt erforscht die Bedeutung von Karten als eine Form der Holocaust-Zeugenschaft im Kontext von Videoaussagen. Karten des Holocaust – jene, die auf Grundlage der Aussagen von Überlebenden der Shoah angefertigt wurden – sind auch jenseits der kartografischen Repräsentation eines bestimmten Ortes mit Bedeutung aufgeladen. Sie können als Beweismaterial, als Erinnerungsinstrument, als intimes Medium von Erfahrung, als Hilfsmittel, um sich auf die Vergangenheit zu beziehen und diese zu imaginieren, dienen. Im Rahmen dieser Studie werden jene Karten, die auf Grundlage der Zeugenaussagen des Fortunoff Video Archivs erstellt wurden, oder auf die sich diese ZeugInnen beziehen, analysiert und ihr Zusammenspiel mit anderen Objekten, Gesten, Erzählstrategien und Sprachausdrücken, die ebenso als „Karten“ fungieren können, untersucht, entlang derer sich die räumliche Geografie der Shoah entfaltet.
Aleksandra Szczepan ist Mitglied und Mitbegründerin des Research Centre for Memory Cultures an der Jagiellonian University in Kraków und Projektmitarbeiterin des United States Holocaust Memorial Museum, unter dessen Ägide sie Oral History-Projekte in Polen und Spanien durchführt. Sie ist Autorin des Buches Realista Robbe-Grillet (2015), das der Neudefinition des Realismus im 20. Jahrhundert gewidmet ist. Sie hat zahlreiche Stipendien seitens des USHMM, EHRI, dem Polish National Science Centre sowie des polnischen Kulturministeriums erhalten. Ihre Forschungsinteressen umfassen Holocaust-Gedenken, De-Kolonialisierung in zentral- und osteuropäischer Perspektive, Oral History, raumbasierte Zeugenschaft von Überlebenden der Shoah.
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