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Michal Schvarc

Research Fellow (10/2017–08/2018)

 

„Dass der Jude unser größter Feind ist, darüber sind wir uns alle klar.“ Die Karpatendeutschen und ihr Anteil am Holocaust in der Slowakei.

 

SCHVARCZur Untersuchung der Rolle der deutschsprachigen Minderheit in der Slowakei während des Holocaust werden unterschiedliche methodische Zugänge kombiniert: Neben einer sozialhistorischen Darstellung sowie einer quantitativen und qualitativen Zeitungsanalyse kommen auch politik- und organisationsgeschichtliche Forschungsansätze zum Nationalsozialismus, die Mikrogeschichte und NS-Täterforschung zum Tragen. Das Vorhaben fragt dabei nach Interdependenzen zwischen Rassenideologie, antisemitischer Propaganda und alltäglicher Praxis. Unter die Lupe genommen werden die antisemitische Propaganda der Deutschen Partei als alleiniger Repräsentantin der Karpatendeutschen nach 1938, die Teilnahme ihrer Mitglieder an antijüdischen Ausschreitungen, die Verstrickung der Partei in die ‚Arisierung‘, die Rolle der paramilitärischen Freiwilligen Schutzstaffel bei der Deportation 1942, die Reaktionen der deutschsprachigen Bevölkerung auf diese Ereignisse und die Massentötung sowie das Verhalten der Partei und ihrer Teilorganisationen nach der militärischen Besetzung der Slowakei durch NS-Deutschland Ende August 1944. Zuletzt wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit karpatendeutsche Täterinnen und Täter in der Nachkriegszeit bzw. später in den 1950er- und 1960er-Jahren, sei es in der Tschechoslowakei oder in Bundesrepublik Deutschland, zur Rechenschaft gezogen wurden.

 

Michal Schvarc schloss sein Doktoratsstudium 2008 an der Matej-Bel Universität in Banská Bystrica mit einer Arbeit zur Karpatendeutschen Partei 1927–1938 ab. Nach Anstellungen im Staatsarchiv Banská Bystrica, im Museum des Slowakischen Nationalaufstandes sowie im Slowakischen Nationalmuseum wechselte er 2008 an das Historische Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Bratislava.

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