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Sari J. Siegel

Junior Fellow (03/2015 - 08/2015)

 

Zwischen Zwang und Widerstand. Jüdische Häftlingsärzte in NS-Lagern

 

Siegel webDie Studie untersucht eine wichtige, aber bis jetzt in der Geschichtsschreibung des Holocaust übersehene Menschengruppe: Jüdische Häftlinge, die ihr medizinisches Wissen in den NS-Lagern um- und einsetzen mussten. Den Fokus auf das Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslagersystem des Dritten Reichs 1938-1945 legend, unterstreicht die Arbeit die Dynamik der Zustände in den Lagern sowie die Strategien der Häftlingsärzte, ihr eigenes Leben zu retten, ihre Mithäftlinge medizinisch zu behandeln und sich an den Hippokratischen Eid zu halten. Die Arbeit kombiniert dazu Berichte der Überlebenden sowie Dokumente mit zeitgenössischen Aufzeichnungen von Regierungsstellen und Organisationen, um zu klären, wie zu kontextualisierende variable Faktoren, aber auch individuelle Charakterzüge die Handlungen dieser Ärzte in den Lagern bestimmten. Ihre Tätigkeiten verorten die Häftlingsärzte in die von Primo Levi beschriebene „Grauzone“ zwischen Tätern und Opfern: Die Analyse ihrer Verhaltensweisen erlaubt es somit, einen neuen Aspekt dieses, auch moralisch unklaren Terrains zu beleuchten.

 

Sari Siegel hat einen Abschluss als Historikerin‚ mit Auszeichnung in Yale, Doktorandin an der University of Southern California, Los Angeles. 2014 ist sie Austauschstipendiatin des USHMM am Institut für Zeitgeschichte Berlin-München und 2014-15 Kagan Fellow. Ihr Artikel Treating Dr. Maximilian Samuel: A Case Study of an Auschwitz Prisoner-Doctor wird in der kommenden Ausgabe von Holocaust and Genocide Studies erscheinen.

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