News – Veranstaltungen – Calls
01. Juli 2025 12:00 - 15. August 2025 23:59 CfP - WorkshopsCall for Applications EHRI-ERIC WorkshopFrom Day to Day? Collecting and Inventorying Diaries in Holocaust Research October 19–22, 2025 | Location: Université de Caen Normandie | Caen, France | Deadline: 15 August 2025 Diaries written during the Holocaust and the immediate aftermath record experiences of daily life, persec...Weiterlesen... |
25. September 2025 18:30 rÆson_anzenElliot Nidam Orvieto: A Question of Agency – Roman Catholic Religious in France and the Decision to Hide Jews in Their institutionsThis lecture will discuss the aspects of agency on the part of male and female Catholic religious to hide or not to hide Jews in their convents and institutions. It will examine the different types of communities, how religious carried out the rescue inside their institutions, the int...Weiterlesen... |
Das VWI trauert um Edith Raim
Edith Raim verstarb am 1. Juli 2025 nach schwerer Krankheit. Sie war eine großartige Wissenschaftlerin und ein großartiger Mensch. Ihre Expertise für die Geschichte des Nationalsozialismus präsentierte sie immer auf bescheidene und selbstbewusste Weise.
Im Jahr 2016 kam sie als Senior Fellow an das VWI, auch nach ihrem Fellowship hielt sie Kontakt mit dem Institut, kommentierte die Projekte jüngerer Kolleg:innen, und initiierte 2017 auch einen Workshop am VWI. Der 2018 in S:I.M.O.N. erschienene Beitrag Die justizielle Ahndung von NS-Verbrechen im anderen Deutschland bietet einen Einblick in ihre ausgewiesene Expertise und sorgfältige Arbeitsweise und ist nach wie vor ein sehr wichtiger Beitrag zu diesem Thema.
Wann immer sie in Wien war, besuchte sie das VWI. Sie veröffentliche zahlreiche Bücher, kuratierte Ausstellungen und initiierte Forschungsprojekte. Im Jahr 2024 leitete Edith Raim das Public History Projekt Nazi Crimes Atlas – Digitaler Atlas NS-Verbrechen. Der NaziCrimesAtlas wurde als kostenfreie App am 8. Mai 2025 veröffentlicht.
Edith Raims allzu früher Tod ist ein großer Verlust für die Holocaustforschung und die Wissenschaft an sich – wir alle hätten noch viel von ihr zu lernen können.
Schließzeiten
Sehr geehrte Benutzer:innen,
wir bitten Sie folgende Schließzeiten zu beachten:
Archiv: 21. Juli bis 6. August 2025
Bibliothek: 11. bis 29. August 2025
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Antiziganismus und Ambivalenz in Europa (1850–1950)
Im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Antiziganismus und Ambivalenz in Europa (1850–1950)“ der Europa-Universität Flensburg wird die Verflechtungsgeschichte der Fremdrepräsentationen und Selbstartikulationen, die in Europa zwischen 1850 und 1950 einerseits zur Inklusion und Emanzipation sowie andererseits zur Exklusion und Elimination von Sinti:zze und Rom:nja beigetragen haben, analysiert. Das VWI unterstützt dabei das an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg angesiedelte Teilprojekt 6 „Transformationen des polizeilichen antiziganistischen Diskurses: vom „rassischen“ Paradigma zur genozidalen Praxis (1850-1950)“. Mit dabei sind außerdem das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, das Fritz Bauer Institut, die Central European University (Department of History, Department of Gender Studies) sowie das Deutsche Historische Institut Washington.
Teil des Advisory Boards der Forschungsgruppe sind Mirjam Karoly (VWI) und Maria Bogdan (European Roma Institute for Arts and Culture, Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies/VWI).
Ausstellungshinweis: ZUSAMMEN - Flucht und Alltag in Traiskirchen
Die Sonderausstellung „ZUSAMMEN - Flucht und Alltag in Traiskirchen“ im Museum Traiskirchen, kuratiert von den Historikern Niko Wahl und Philipp Rohrbach (VWI), gibt anhand von historischen Fotos und Dokumenten einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Bundesbetreuungseinrichtung Traiskirchen – von der Kadettenschule bis heute. Ihr Hauptaspekt widmet sich persönlichen Erinnerungen an die verschiedenen Nutzungsphasen, wobei die Perspektiven der Geflüchteten und Stadtbewohner:innen im Fokus stehen.
Das historische Gebäude besteht seit Beginn des 20. Jahrhunderts und diente als k.u.k. Artilleriekadettenschule, Bundeserziehungsanstalt, ab 1939 als Nationalpolitische Erziehungsanstalt sowie Kaserne der Roten Armee, bis es 1956 zum sogenannten „Flüchtlingslager“ wurde, der heutigen Bundesbetreuungseinrichtung Traiskirchen, in deren Areal auch die Erstaufnahmestelle Ost situiert ist.
Ende April wurde die partizipative Ausstellung mit großem Medienecho und im Beisein von Zeitzeug:innen, Vertreter:innen von NGOs als auch Gemeindevertreter:innen und Interessierten feierlich eröffnet. Die Eröffnung erfolgte durch Bürgermeisterin Sabrina Divoky in Anwesenheit von Vizekanzler Andreas Babler und Kulturstadtrat Robert Eichinger.
Die Sonderausstellung ist noch bis 24. Dezember 2025 zu den Öffnungszeiten des Museum Traiskirchen in der Alten Schlosserei zu sehen.
Informationen zur Ausstellung
Informationen zu Überblicksführungen
Foto: © Hans Stockinger
EHRI: Marianne Windsperger (VWI) zur Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt
Die europäische Holocaust-Forschungsinfrastruktur EHRI hat als permanente Organisation eine neue Verwaltungsstruktur eingeführt, die sich von der bisherigen projektbasierten Struktur unterscheidet. Ein wichtiges Leitungsgremium ist das National Coordinators Committee (NCC), das im März 2025 zum ersten Mal in Zagreb zusammenkam. Während dieses NCC-Meetings wurde Rachel Pistol (UK, Universität Southhampton) zur Vorsitzenden gewählt; Marianne Windsperger (AT, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien) wurde zur Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am VWI, Mitglied des Redaktionsbeirats der Open-Access-Zeitschrift S:I.M.O.N. und Mitarbeiterin des VWI-Fellowship-Programms.
Mehr über das NCC-Treffen erfahren Sie hier.
Ö1 Betrifft: Geschichte – „Österreich 1938“
Diese Woche von 10. bis 14. März 2025, um 15:55 Uhr, in „Betrifft: Geschichte“ auf Ö1: Österreich 1938 – Alltag im Angesicht von Gewalt, Plünderung und Vertreibung.
Mit: Regina Fritz, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und Philipp Rohrbach, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI).
Europäische Holocaust-Forschungsinfrastruktur wird als das 30. Forschungskonsortium der EU gegründet: Ein wichtiger Meilenstein für die Holocaustforschung
Am 26. Januar 2025 - am Vorabend des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz-Birkenau – wurde EHRI als ERIC gegründet. Dieses Europäische Forschungsinfrastruktur-Konsortium (ERIC) wird das Fundament für die zukünftige Holocaustforschung und -dokumentation in Europa und darüber hinaus bilden. Die feierliche Zeremonie fand im POLIN-Museum in Warschau statt, Vertreter:innen der 10 Gründungsmitglieder, langjährige EHRI-Projektmitglieder, Mitglieder der nationalen Konsortien und der breiteren EHRI-Community nahmen daran teil. In ihren Redebeiträgen und Statements betonten die offiziellen Vertreter:innen der Gründungsmitglieder die Bedeutung der Holocaustforschung und -dokumentation im Kampf gegen Holocaustleugnung und Geschichtsverfälschung, in der Erziehung empathischer junger Erwachsener und bei der Bekämpfung von Antisemitismus und anderen Formen von Rassismus. Mit dem Erstarken von Rechtsnationalismus, Populismus und illiberaler Politik in vielen europäischen Ländern muss der Schutz der akademischen Freiheit im Zentrum dessen stehen, wofür EHRI-ERIC steht und kämpft. Österreich ist eines der Gründungsmitglieder - das VWI als koordinierende Institution von EHRI-AT freut sich auf die Zusammenarbeit mit den österreichischen Partnern, um grenzüberschreitende Holocaustforschung und -dokumentation zu ermöglichen.
Foto: Maciek Jazwiecki
Mirjam Karoly zur Vorsitzenden des Committee on the Genocide of the Roma 2026 bestimmt
Seit vergangenem Jahr ist Mirjam Karoly (VWI) Mitglied der österreichischen Delegation der Internationalen Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und Expertin des Committee on the Genocide of the Roma. Dieses interdisziplinäre Komitee entwickelt Ressourcen um Bildung, Erinnerung und Forschung zum Genozid an den Rom:nja zu fördern – zuletzt wurden die IHRA-Empfehlungen zum Lehren und Lernen über die Verfolgung und den Völkermord an den Roma und Sinti während der NS-Zeit veröffentlicht. An einer Übersetzung ins Deutsche wird gearbeitet. 2026 wird Karoly den Vorsitz des Komitees übernehmen.
Das Interview „Teaching and Learning about the Genocide of the Roma – a step towards cultivating authentic empathy for Roma lives“ mit Mirjam Karoly zum Nachlesen.
Teaching about the Roma Genocide. Prospects and Challenges: Konferenzbericht veröffentlicht
„Es ist entscheidend, die Rolle der Rom:nja sowie Perspektiven der Rom:nja in den Unterricht über den Völkermord an den Rom:nja einzubringen. Stimmen der Rom:nja in den Mittelpunkt zu stellen, birgt das Potenzial, Rom:nja zu stärken, ihre Organisationen zu unterstützen und ein vielfältiges und konstruktives Lernumfeld für Lehrer:innen und Schüler:innen zu fördern“, so die Teilnehmenden des internationalen Workshops “Teaching about the Roma Genocide. Prospects and Challenges“, der vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) in Kooperation mit dem OeAD/ERINNERN:AT am 26. und 27. September 2024 veranstaltet wurde. Der Workshop wurde auf Anregung und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung realisiert.
Lesen Sie hier den Konferenzbericht.
Museum Simon Wiesenthal erhält Österreichisches Museumsgütesiegel
Die Zukunft des Erinnerns – Museum Simon Wiesenthal wurde am Mittwoch, dem 9. Oktober 2024, mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel geehrt. Die Auszeichnung hebt besonders qualitätsvolle und ausgezeichnete Museumsarbeit hervor und macht den bis dato höchsten Qualitätsanspruch in der österreichischen Museums-Community sichtbar. Damit geht auch ein Bekenntnis für die Verantwortung zur Bewahrung des kulturellen Erbes, die Anerkennung der Ethischen Richtlinien für Museen von ICOM sowie das Angebot eines herausragenden Museumserlebnisses für Besucher:innen einher. Wir freuen uns über die Anerkennung und widmen uns mit Begeisterung all den nächsten Schritten, um das Erlebnis von „Die Zukunft des Erinnerns – Museum Simon Wiesenthal“ zu erweitern und noch zugänglicher zu machen.
Bei der feierlichen Verleihung im Wien Museum durch ICOM Österreich und den Museumsbund Österreich nahmen Angelika Brechelmacher als stellvertretende Direktorin des VWI und Sandro Fasching, verantwortlich für das Museum Simon Wiesenthal, das Gütesiegel entgegen. Österreichweit wurden elf neue Museen aufgenommen, 109 Institutionen wurde das Gütesiegel verlängert.
Foto (c) Kollektiv Fischka
Connected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital Space
Herausgegeben von: Eva Pfanzelter, Dirk Rupnow, Kovács Éva and Marianne Windsperger De Gruyter Brill Oldenbourg
De Gruyter Brill Oldenbourg
Neue Open-Access-Publikation der EHRI-AT-Partner: Der Sammelband
The edited volume Connected Histories. Memories and Narratives in Digital Space ist in der De Gruyter-Reihe „Studies in Digital History and Hermeneutics“ erschienen. Die Beiträge gehen aus der gleichnamigen ersten EHRI-AT-Konferenz hervor.
Das World Wide Web (WWW) und die Digitalisierung sind zu wichtigen Orten und Instrumenten für die Geschichte des Holocaust und das Gedenken an ihn geworden. Einige Gedächtnisinstitutionen nutzen das Internet heute auf hohem professionellem Niveau als Ort der Selbstdarstellung und als Forum für die Diskussion von Holocaust-bezogenen Themen für potenziell internationale, transkulturelle und interdisziplinäre Nutzergruppen. Dabei sind es nicht immer die etablierten Institutionen, die die technischen Möglichkeiten und Potenziale des Internets maximal ausschöpfen. Kreative und mitunter kontroverse neue Formen des Erzählens über den Holocaust oder traditionellere Formen der Erinnerung an den Völkermord, die mit digitalen Medien auf neue Weise präsentiert werden, kommen oft von Personen oder Gruppen, die nicht im Einflussbereich der großen Gedenkstätten, Museen und Archive liegen. Solche „privaten“ Inszenierungen haben seit dem Boom der sozialen Medien einen besonderen Aufschwung erlebt. Diese Demokratisierung der Holocaust-Erinnerung und -Geschichte ist von entscheidender Bedeutung, auch wenn noch nicht abzusehen ist, inwieweit sie letztlich alte Strukturen und kulturelle, regionale oder andere Ungleichheiten verfestigt oder neu erfindet.
Der „digitale Raum“ als beliebiges und grenzenloses Archiv für die Vermittlung des Holocaust von Russland bis Brasilien steht im Mittelpunkt der in diesem Band versammelten Beiträge. Dieser Raum wird auch als Verhandlungsforum, Treffpunkt und Schlachtfeld für Generationen und Geschichten betrachtet und bietet so die Möglichkeit, die transgenerationale Weitergabe von Traumata, Familiengeschichten und Kommunikation neu zu überdenken. Dabei wird deutlich: Es gibt neue gesellschaftliche Absichten und Entscheidungsstrukturen, die über die Möglichkeiten der traditionellen Massenmedien hinausgehen und von der Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit leben.
Autor:innen:
Eva Pfanzelter, Éva Kovács, Dirk Rupnow, Marianne Windsperger, Mykola Makhortykh, Aleksandra Urman, Roberto Ulloa, Marya Sydorova, Juhi Kulshrestha, Mia Berg, Stefania Manca, Silvia Guetta, Anna Carolina Viana, Bárbara Deoti, Maria Visconti, Anja Ballis, Josefine Honke, Edith Blaschitz, Heidemarie Uhl, Georg Vogt, Rosa Andraschek, Martin Krenn, Wolfgang Gasser, Iris Groschek, Nicole Steng, Beth S. Dotan, Archie Wolfman & Anna Menyhért
Gefördert durch: Universität Innsbruck , Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Universität Luxemburg