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Carson Phillips
Research Fellow (04/2016 - 08/2016)


Zur (Neu)Ordnung von Genderkonstruktionen im Nachkriegswien 1945-2015


PhillipsDurch die Vorstellung, Verortung und Analyse prägender Modelle von Genderkonstruktionen, die sich in Wien im Gefolge des Zweiten Weltkriegs herausbildeten, wird das Projekt zwei historische Epochen überbrücken, aber auch die langanhaltenden Auswirkungen aufzeigen, die der Holocaust auf die sozialen Konzepte von Geschlecht hatte. Kernfragestellung wird dabei sein, wie diese Konzeptualisierungen entstanden, wie sie von politischen, kulturellen und religiösen – vergangenen wie gegenwärtigen – Faktoren geprägt wurden und wie sie zuletzt die Grundlage für zeitgenössische Ausdrucksformen von Gender formten. Unter Einbeziehung der Holocauststudien, der Gender Studies, der vergleichenden Literaturwissenschaft sowie der Cultural Studies liegt der Fokus des Projekts an der Schnittstelle zwischen German Studies und Jewish Studies, sowie der deutschsprachigen und jüdischen Kulturen und Identitäten. Ausgangspunkt des Projekts wird dabei die Krise der Maskulinität sein, die das deutschsprachige Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfasste. Wie Männer sich in der Folge dessen rekonzeptualisierten und ihre Plätze in den Wiederaufbaugesellschaften etablierten steht jüngst wieder im Mittelpunkt des Interesses zeitgenössischer Forschung.

 

Carson Phillips, PhD an der York University in Toronto, ist Geschäftsführer des Neuberger Holocaust Education Centre in Toronto. Seine Forschungsschwerpunkte sind Genderkonzepte nach dem Holocaust, Väterliteratur und die Darstellung des Holocaust in Film und Fernsehen sowie in der visuellen Kultur. Er war von 2009 bis 2013 kanadischer Delegierter zur International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), wo er weiterhin im Funding Review Committee tätig ist. Träger zahlreicher Wissenschafts- und Forschungspreise und -auszeichnungen, u.a. 2013 den BMW Canada Award des Canadian Centres for German and European Studies.

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