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Rory Yeomans
Research Fellow (10/2015 - 03/2016)


Opfer, Nutznießer, Verbraucher. Gesellschaftliche Mobilität, der Holocaust und die Ökonomie der Zerstörung in Kroatien 1941-1945


YeomansDas Forschungsvorhaben versucht, eine auf den ersten Blick trügerisch einfache Frage zu beantworten: Wie beeinflusst Massenterror den ökonomischen und politischen Alltag? Und wie verhandeln sowohl Opfer als auch potenzielle Nutznießer dieses System? Indem das Projekt den Holocaust in Kroatien als Fallstudie nimmt, untersucht es das erste Jahr des faschistischen unabhängigen Kroatiens, das 1941 von der Ustaša gegründet wurde. Mit Fokus auf die ökonomische Vernichtung der serbischen und jüdischen Elite des Landes, untersucht das Projekt die unterschiedlichen Ansätze, wie einzelne Serben und Juden versuchten, ihre Enteignung und Beraubung zu verhandeln. Gleichzeitig versucht es einen internen Blick auf den Terror zu ermöglichen, indem es die Arbeitsweise, die Pläne und Absichten jener Ämter und Einrichtungen beschreibt, die mit der Umsetzung der ‚Endlösung der serbischen und jüdischen Frage’ betraut wurden. Erörtert wird des Weiteren auch, wie die Demontage der serbischen und jüdischen Mittelschichten das alltägliche Wirtschafts-, Handels- und Arbeitsleben beeinflusste, die Nachfrage nach Konsumartikeln, sozialer Mobilität und Karrieremöglichkeiten in einer Zeit der Knappheit und des Mangels nährte, während sie die ungleiche Verteilung von wirtschaftlicher Potenz, Ressourcen und Lebenshaltungskosten nur verschärfte.

 

Rory Yeomans, PhD an der University College London. Er war Fellow am Centre for Advanced Study in Sofia und Cantemir Fellow an der University of Oxford, seine Forschungsschwerpunkte sind die Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte des faschistischen Kroatiens. Er ist Autor von Visions of Annihilation: the Ustasha Regime and the Cultural Politics of Fascism und Herausgeber von The Utopia of Terror: Life and Death in Wartime Croatia.

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