Mission Statement EHRI-AT
Transnationale Holocaust-Forschung, -Erinnerung und -Vermittlungsarbeit ist die Mission der European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Ihre größte Herausforderung ist die breite Streuung von Originalquellen und Fachwissen über viele Institutionen hinweg. EHRI arbeitet seit 2010 daran, die Fragmentierung und Dislozierung der Überlieferung über den Holocaust zu überwinden und historische Materialien, Institutionen und Forschende zu vernetzen. Die Möglichkeiten der Erforschung, Verknüpfung, Mediatisierung sowie Darstellung von digitalen Daten im virtuellen Raumen haben zu neuen Forschungsparadigmen geführt: Holocaust-Forschung und ihre Vermittlung sind transnational, transkulturell, digital und interdisziplinär zu denken. EHRI macht sich die digitalen Transformationsprozesse aus dem Bereich der Digital History und Digital Humanities zu eigen und versteht sich selbst als Motor neuer digitaler Methoden und Tools. Neben den Potentialen der ortsunabhängigen und mobilen Technik versteht sich EHRI als wissenschaftliche Infrastruktur für Menschen, die über Disziplinen- und Institutionsgrenzen sowie über nationale Geschichtspolitiken/-logiken hinweg unterschiedliche Expertise aus dem Bereich der Holocaustforschung und -vermittlung langfristig und nachhaltig vernetzt.
Voraussetzung für die künftige Teilnahme Österreichs in der europäischen Forschungsinfrastruktur, die aus dem EHRI-Projekt entstehen wird, ist die Bildung eines österreichischen Konsortiums, EHRI-AT, das Archive, Museen, Gedächtnisinstitutionen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Holocaust-Studien vernetzt. Das VWI koordiniert diese Aufbauphase des österreichischen Konsortiums. Im Gründungskonsortium sind folgende weitere Institutionen vertreten:
- Austrian Center for Digital Humanities and Cultural Heritage (ACDH-CH)
- Centrum für Jüdische Studien an der Karl-Franzens-Universität Graz (CJS)
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
- _erinnern.at_
- Institut für Jüdische Geschichte Österreichs (Injoest)
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim (LGSH)
- Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU)
- Nationalfonds der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus (Nationalfonds)
- Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
23./24. April 2022: Connected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital Space, 1. EHRI-AT-Konferenz des Instituts für Zeitgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien