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Roland Clark

Research Fellow (10/2019-01/2020)

 

Schulen des Hasses. Antisemitische Studentenorganisationen im Österreich der 1920er-Jahre

 

CLARKDas Vorhaben untersucht die Welle antisemitischer Unruhen, die Anfang der 1920er-Jahre an Universitäten in elf verschiedenen europäischen Ländern ausbrach. Zwischen 1919 und 1923 kämpften Antisemiten gewaltsam um eine studentische Kontrollmöglichkeit der Universitäten, griffen Juden an und unterstützten rechtsextreme Parteien. Verortet werden diese Unruhen im Rahmen des Strukturwandels an den europäischen Universitäten nach dem Ersten Weltkrieg. Weiters wird analysiert, wie die relativ plötzliche Verstaatlichung und Demokratisierung der Universitäten die alltäglichen Lehr- und Lernpraktiken ethnisierte und politisierte. Als Orte kultureller Reproduktion wurden die Universitäten zu heftig umstrittenen Orten, an denen junge Menschen versuchten, Politikern und anderen Eliten ihre Ziele aufzuzwingen.

 

Dabei werden die einzelnen Bewegungen als lokaler Ausdruck eines transnationalen Protestzyklus gesehen. Die Fokussierung auf Missstände, Ausdrucksformen, politische Allianzen, Möglichkeiten und transnationale Austauschprozesse erlaubt es, den gesamten Protestverlauf kohärent zu rekonstruieren, ohne dabei die Bedeutung lokaler Kontexte aus den Augen zu verlieren.

 

Roland Clark ist Dozent für Geschichte an der Universität von Liverpool. Seine Forschung und Lehre konzentriert sich auf die Kulturgeschichte des modernen Ostmitteleuropas, einschließlich Faschismus, sozialer Bewegungen, Gewalt, Gender, Theologie sowie gelebter Religion. Sein erstes Buch – Holy Legionary Youth: Fascist Activism in Interwar Romania (Cornell UP, 2015) – thematisiert den rumänischen Faschismus und fragt, was diese Form des Aktivismus für junge rumänische Männer und Frauen bedeutete.

 

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