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Simon Wiesenthal Conferences

 

Noch in seiner Aufbauphase veranstaltete das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) zwei große internationale Konferenzen: Anfang Juni 2006 die Tagung The Legacy of Simon Wiesenthal for Holocaust Studies im Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), Ende Juni 2007 die Konferenz Arbeit und Vernichtung in der Wiener Arbeiterkammer. Im Oktober 2011 wurde die Reihe unter dem Titel Simon Wiesenthal Conference mit dem Thema Partituren der Erinnerung. Der Holocaust in der Musik an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst fortgesetzt.

 

Ab 2012 findet die dreitägige, deutsch- und englischsprachige Simon Wiesenthal Conference alljährlich statt. Das thematische Spektrum der Tagungsreihe deckt ebenso wie die Simon Wiesenthal Lectures die gesamte Bandbreite der internationalen Holocaustforschung ab und setzt jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt. Die Festlegung der einzelnen Themen erfolgt in Absprache mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat. Mithilfe von auf den üblichen akademischen Foren geposteten Call for Papers sollen in erster Linie junge, ambitionierte Forscherinnen und Forscher aus aller Welt, über gezielte Einladungen für Key-Note-Addresses bzw. zusammenfassende, evaluierende Vorträge aber auch bereits etablierte, international anerkannte Wissenschafterinnen und Wissenschafter angesprochen werden, um die neuesten Ergebnisse der Forschung vor einem interessierten Publikum in Wien zu präsentieren bzw. zu diskutieren.


Die Vorträge der einzelnen Konferenzen werden im Rahmen der VWI-Beiträge zur Holocaustforschung in Englisch oder Deutsch veröffentlicht.

  

 

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Simon Wiesenthal Conference
SWC 2013: Collaboration in Eastern Europe during World War II and the Holocaust / Mittäterschaft in Osteuropa im Zweiten Weltkrieg und im Holocaust
   

von Donnerstag, 5. Dezember 2013 -  10:00
bis Samstag, 7. Dezember 2013 - 18:00

Palais Trautson, Museumstraße 7, 1070 Wien-Neubau

 

SWC 2013 Einladung kleinPostwar Europe’s grand narratives of the war years focused on the courageous and undeniable resistance movements—the Resistenza, the Résistance, or the Odboj—and the local uprisings against Nazi occupation and Axis-aligned fascist regimes. Complicity and collaboration were simply denied: The theory that Austria was Nazism’s first victim is just one striking example, though not unique in the European context. The issues of responsibility, collaboration, and—above all—shared culpability in the persecution and destruction of the Jewish communities of Europe only began to be addressed, belatedly and only tentatively, in Western Europe in the 1980s. Moreover, the impulse to take a fresh look at the postfascist societies of Western Europe often came from historians and researchers who stood outside of nationally oriented research traditions and their attendant scholarly coteries.

Behind the Iron Curtain, these conflicts proved to be even more entrenched:  Civilian populations—some of which were also targets of the Nazis’ wider race war—had cruelly suffered under Nazi occupation. This shifted the focus of postwar memory even more toward the glorification of resistance, partisans, and underground fighters than further west, while a censured and Communist Party-controlled politics of the past concentrated above all on the antifascist myth over the murder of the Jews and Roma. 

The fall of Communism in 1989 did not make the interpretation of the recent past for either the societies or the historians of East Central and Eastern Europe any less fraught. Instead, they complicated the questions about the fascist period with which the democratic societies of Western Europe had already begun to grapple, if late and hesitantly. In the East, the question of collaboration with both Nazism and Communism was simultaneously scrutinized and recast.

Against the backdrop of the uneven and controversial Western European experiences, the 2013 Simon Wiesenthal Conference—co-organized by the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies and United States Holocaust Memorial Museum’s Center for Advanced Holocaust Studies — takes stock of the recent research on complicity and collaboration in the Nazi-occupied and Axis-aligned countries Eastern Europe.

The conference will be conducted in English and German.

Organizers

Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum

Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI)

 

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SWC 2013 Einladung kleinDie großen europäischen Nachkriegserzählungen fußten auf dem mutigen und nicht zu verleugnenden Widerstand, der „Resistenza“, der „Résistance“ oder dem „Odboj“ und auf den lokalen Aufständen gegen NS-Okkupation und Faschismus. Komplizenschaft und Kollaboration wurden einfach in Abrede gestellt: Die österreichische „Opferthese“ ist dafür nur ein prägnantes, im europäischen Vergleich aber nicht einzigartiges Beispiel. Zaghaft und spät wurden ab den 1980er-Jahren in Westeuropa Fragen einer Mitverantwortung, Kollaboration und vor allem Mittäterschaft an der Judenverfolgung und -vernichtung gestellt. Die Impulse kamen häufig von außen, von Historikern und Forschern, die nicht in nationalen Forschungsseilschaften und -traditionen verstrickt waren, die einen unvoreingenommenen Blick auf die post-faschistischen Gesellschaften Westeuropas werfen konnten.

Allein jenseits des Eisernen Vorhangs gestaltete sich diese Auseinandersetzung noch schwieriger: Zivilbevölkerungen – zum Teil auch Opfer jenes rassistisch motivierten Vernichtungskrieges, der sich in erster Linie gegen die jüdische Bevölkerung richtete – hatten ja hier unter den NS-Besatzungsregimen unvergleichlich mehr zu leiden gehabt als jener in West- und Nordeuropa. Dies rückte nach 1945 zum einen die Erinnerung an den Widerstand, an die Partisanen und Untergrundkämpfer noch mehr als im Westen des Kontinents in den Fokus, zum anderen verhinderte aber eine zensurierte und von den KP-Regimen gesteuerte Geschichtspolitik gezielt jede über den antifaschistischen Mythos hinausgehende Auseinandersetzung mit der Ermordung der Juden, Roma und Sinti.

Auch die Wende um 1990 erleichterte weder den Gesellschaften noch den Historikern Ost- und Ostmitteleuropas eine Klärung der unmittelbaren Vergangenheit, waren sie doch mit jenen Fragen, denen sich die demokratischen Gesellschaften Westeuropas schon spät und zögerlich gestellt hatten, gleich doppelt konfrontiert. In Osteuropa mussten die Narrative bezüglich der faschistischen Periode, aber auch Kommunismus (sowie die Frage der Kollaboration mit beiden Systemen) zeitgleich überprüft und umgeschrieben werden.

Die gemeinsam vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien (VWI) und vom Center for Advanced Holocaust Studies des United States Holocaust Memorial Museum organisierte Simon Wiesenthal Conference 2013 versucht nun, eine Bilanz der neueren Forschungen zu Komplizenschaft und Kollaboration im NS-besetzten und mit NS-Deutschland verbündeten Osteuropa zu ziehen – vor dem Hintergrund der westeuropäischen, durchaus widersprüchlichen und kontroversen Erfahrungen. 

Konferenzsprachen sind Englisch und Deutsch 

Veranstalter

Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum

Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)

 

SWC 2013 Abstracts-CV

 

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Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult

Eröffnungsrede von Justizministerin Dr. Beatrix Karl

Gastkommentar der "Presse"

 

 

 
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