Wiedereröffnung am 8. Februar
Ab 8. Februar 2021 können Archiv und Bibliothek nach Voranmeldung (telefonisch oder per E-Mail) wieder benutzt werden. Ein Besuch im Museum ist für maximal zwei Personen gleichzeitig wieder möglich. In allen Fällen gilt ein verpflichtendes Tragen einer FFP2-Maske und das Einhalten des Mindestabstands von zwei Metern.
Telefonisch ist das Institut Montag bis Freitag von 10-16 Uhr erreichbar: +43-1-890-15-14
Simon Wiesenthal Conferences
Noch in seiner Aufbauphase veranstaltete das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) zwei große internationale Konferenzen: Anfang Juni 2006 die Tagung The Legacy of Simon Wiesenthal for Holocaust Studies im Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), Ende Juni 2007 die Konferenz Arbeit und Vernichtung in der Wiener Arbeiterkammer. Im Oktober 2011 wurde die Reihe unter dem Titel Simon Wiesenthal Conference mit dem Thema Partituren der Erinnerung. Der Holocaust in der Musik an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst fortgesetzt.
Ab 2012 findet die dreitägige, deutsch- und englischsprachige Simon Wiesenthal Conference alljährlich statt. Das thematische Spektrum der Tagungsreihe deckt ebenso wie die Simon Wiesenthal Lectures die gesamte Bandbreite der internationalen Holocaustforschung ab und setzt jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt. Die Festlegung der einzelnen Themen erfolgt in Absprache mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat. Mithilfe von auf den üblichen akademischen Foren geposteten Call for Papers sollen in erster Linie junge, ambitionierte Forscherinnen und Forscher aus aller Welt, über gezielte Einladungen für Key-Note-Addresses bzw. zusammenfassende, evaluierende Vorträge aber auch bereits etablierte, international anerkannte Wissenschafterinnen und Wissenschafter angesprochen werden, um die neuesten Ergebnisse der Forschung vor einem interessierten Publikum in Wien zu präsentieren bzw. zu diskutieren.
Die Vorträge der einzelnen Konferenzen werden im Rahmen der VWI-Beiträge zur Holocaustforschung in Englisch oder Deutsch veröffentlicht.
Simon Wiesenthal Conference | |||
SWC 2013: Collaboration in Eastern Europe during World War II and the Holocaust / Mittäterschaft in Osteuropa im Zweiten Weltkrieg und im Holocaust | |||
Vom Donnerstag, 5. Dezember 2013 - 10:00 Palais Trautson, Museumstraße 7, 1070 Wien-Neubau
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Behind the Iron Curtain, these conflicts proved to be even more entrenched: Civilian populations—some of which were also targets of the Nazis’ wider race war—had cruelly suffered under Nazi occupation. This shifted the focus of postwar memory even more toward the glorification of resistance, partisans, and underground fighters than further west, while a censured and Communist Party-controlled politics of the past concentrated above all on the antifascist myth over the murder of the Jews and Roma. The fall of Communism in 1989 did not make the interpretation of the recent past for either the societies or the historians of East Central and Eastern Europe any less fraught. Instead, they complicated the questions about the fascist period with which the democratic societies of Western Europe had already begun to grapple, if late and hesitantly. In the East, the question of collaboration with both Nazism and Communism was simultaneously scrutinized and recast. Against the backdrop of the uneven and controversial Western European experiences, the 2013 Simon Wiesenthal Conference—co-organized by the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies and United States Holocaust Memorial Museum’s Center for Advanced Holocaust Studies — takes stock of the recent research on complicity and collaboration in the Nazi-occupied and Axis-aligned countries Eastern Europe. The conference will be conducted in English and German. OrganizersCenter for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI)
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Allein jenseits des Eisernen Vorhangs gestaltete sich diese Auseinandersetzung noch schwieriger: Zivilbevölkerungen – zum Teil auch Opfer jenes rassistisch motivierten Vernichtungskrieges, der sich in erster Linie gegen die jüdische Bevölkerung richtete – hatten ja hier unter den NS-Besatzungsregimen unvergleichlich mehr zu leiden gehabt als jener in West- und Nordeuropa. Dies rückte nach 1945 zum einen die Erinnerung an den Widerstand, an die Partisanen und Untergrundkämpfer noch mehr als im Westen des Kontinents in den Fokus, zum anderen verhinderte aber eine zensurierte und von den KP-Regimen gesteuerte Geschichtspolitik gezielt jede über den antifaschistischen Mythos hinausgehende Auseinandersetzung mit der Ermordung der Juden, Roma und Sinti. Auch die Wende um 1990 erleichterte weder den Gesellschaften noch den Historikern Ost- und Ostmitteleuropas eine Klärung der unmittelbaren Vergangenheit, waren sie doch mit jenen Fragen, denen sich die demokratischen Gesellschaften Westeuropas schon spät und zögerlich gestellt hatten, gleich doppelt konfrontiert. In Osteuropa mussten die Narrative bezüglich der faschistischen Periode, aber auch Kommunismus (sowie die Frage der Kollaboration mit beiden Systemen) zeitgleich überprüft und umgeschrieben werden. Die gemeinsam vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien (VWI) und vom Center for Advanced Holocaust Studies des United States Holocaust Memorial Museum organisierte Simon Wiesenthal Conference 2013 versucht nun, eine Bilanz der neueren Forschungen zu Komplizenschaft und Kollaboration im NS-besetzten und mit NS-Deutschland verbündeten Osteuropa zu ziehen – vor dem Hintergrund der westeuropäischen, durchaus widersprüchlichen und kontroversen Erfahrungen. Konferenzsprachen sind Englisch und Deutsch VeranstalterCenter for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
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Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult Eröffnungsrede von Justizministerin Dr. Beatrix Karl
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