Das heutige Gymnasium am Augarten erstreckt sich über eine Fläche, die bis zur Zusammenlegung drei Grundstücke umfasste: Neben dem Brigitta-Realgymnasium und einem Wohngebäude befand sich dort auch eine Volksschule für Mädchen. Nach dem „Anschluß“ 1938 wurden jüdische Lehrer:innen und Schüler:innen aus dem Gymnasium ausgeschlossen. In der ehemaligen Volksschule wurde ein Notarrest errichtet, in dem Nationalsozialisten zuerst politische Gegner und später während des Novemberpogroms hunderte verhaftete Jüdinnen und Juden festhielten, quälten oder in den Selbstmord trieben. Ein Großteil der Inhaftierten wurde ins KZ Dachau deportiert.
Auf Initiative eines engagierten Lehrers und Schüler:innen wurde 1988 im Keller des Gebäudes die Gedenkstätte Karajangasse errichtet. Sie wurde 1999 offiziell eröffnet und ist seitdem öffentlich zugänglich. Diese Intervention des VWI und des Gymnasiums am Augarten widmet sich der Geschichte des Gebäudes, bei der neue Forschungsergebnisse präsentiert und Zukunftsaussichten für die Gedenkstätte skizziert werden.
Programm
Begrüßung:
Árpád Krämer, Direktor des Gymnasiums am Augarten
Jochen Böhler, Direktor des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)
Michael Zahradnik, Ehemaliger Lehrer am Gymnasium am Augarten, Gründer der Gedenkstätte Karajangasse
Vorträge:
19:15 Uhr: Das Gymnasium am Augarten – Von der Gründung bis in das Schuljahr 1937/38
Bernhard Trautwein, Bundeslehrer im universitären Dienst an der Didaktik Geschichte der Universität Wien
19:30 Uhr: Die Volksschule Karajangasse und das System der Notarreste 1938
Philipp Rohrbach, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
19:45 Uhr: Die Entstehung der Gedenkstätte Karajangasse als Bottom-Up-Projekt sowie Perspektiven für deren Umgestaltung
Sarah Leitgeb, Lehrerin am Gymnasium am Augarten & Leiterin der Gedenkstätte Karajangasse
Moderation: Silvia Ruschak-Schneider, Lehrerin am Gymnasium am Augarten
20:00–21:00 Uhr: Führung & Gespräche
Führung durch den historischen Teil der ehemaligen Volksschule und die Gedenkstätte Karajangasse
Sarah Leitgeb
Das Briefprojekt und weitere Schulprojekte zu den vertriebenen jüdischen Schüler:innen ab 1998/99
Renate Prazak, Ehemalige Lehrerin am Gymnasium am Augarten, ehemalige Leiterin der Gedenkstätte Karajangasse
Die Gründung der Gedenkstätte Karajangasse
Michael Zahradnik
Anmeldung unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. bis 19. März 2024, 12:00 Uhr
Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen zu, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen.
In Kooperation mit:

Die Gedenkstätte wird aus dem Kulturbudget des Bezirkes Brigittenau gefördert.

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