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Elisabeth Weber: „Das heimtückische Rumänien“. Österreich-Ungarn und die Emanzipation der rumänischen Juden während des Ersten Weltkriegs
   

Mittwoch, 31. Jänner 2018, 18:00 - 19:30

Rumänisches Kulturinstitut, Argentinierstraße 39, 1040 Wien

 

VWI goes to Rumänisches Kulturinstitut, Wien

Quelle:ÖNBRumänien verfügte die Gleichstellung seiner jüdischen Bevölkerung erst 1918/1919. Um die Frage, ob und wie die Juden Rumäniens zu emanzipieren seien, wurde aber schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts heftig gestritten. Das Thema beschäftigte Regierungen und jüdische Organisationen sowohl in Rumänien als auch in Westeuropa und in den USA. Das Engagement österreichischer jüdischer Verbände, allen voran der Israelitischen Allianz zu Wien, für die Emanzipation der Juden in Rumänien hatte Tradition und reichte bis in die 1870er-Jahre zurück. Mit dem Kriegseintritt Rumäniens an der Seite der Entente 1916 und der Besetzung Rumäniens durch die Mittelmächte wenige Wochen später gewann der Kampf um die Emanzipation im ‚Osten’ und für die Durchsetzung westlicher ‚Zivilisationsideale’ erneut an Bedeutung.

Ähnlich wie ihre deutschen Pendants wandten sich die österreichischen jüdischen Verbände anlässlich des Bukarester Friedensvertrags, mit Petitionen an das Außenministerium und forderten, dass Österreich-Ungarn sich verstärkt für die Emanzipation der Juden Rumäniens einsetzen möge. Ihr Engagement stieß innenpolitisch jedoch auf wenig Gegenliebe, weswegen sie sich von der Formulierung der entsprechenden Klausel im Friedensvertrag wieder distanzierten.

Der Vortrag geht der Frage nach, welche Erwartungen die österreichischen Juden mit ihrem Engagement verknüpften, welche Selbst- und Fremdbilder sich darin offenbarten und von welchen Konfliktlinien ihr Handeln bestimmt war.

Kommentar: Raul Cărstocea (in Englisch)

Elisabeth Weber ist Junior Fellow im VWI und Doktorandin am Forschungskolleg „Der Erste Weltkrieg und die Konflikte der europäischen Nachkriegsordnung (1914-1923) oder: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Europa“ am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Sie untersucht in ihrer Arbeit die international geführte Debatte um die Gleichstellung der Juden Rumäniens während des Ersten Weltkriegs aus verflechtungsgeschichtlicher Perspektive.

Raul Cârstocea ist Lehrbeauftragter an der Europa-Universität Flensburg und war 2012/2013 Research Fellow des VWI. Er promovierte in Geschichte an der School of Slavonic and East European Studies, University College London über die Rolle des Antisemitismus in der rumänischen faschistischen Bewegung der Zwischenkriegszeit. Er ist Autor mehrerer Artikel über den Antisemitismus in Rumänien im 19. Jahrhundert sowie die faschistische Bewegung der Zwischenkriegs-zeit. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt dem Nationalismus mit besonderer Berücksichtigung des Antisemitismus.

Hier finden Sie die Einladung als PDF.

In Kooperation mit:

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