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Anna Corsten: Deutungskämpfe. Emigrierte Historiker erforschen Nationalsozialismus und Schoah
   

Mittwoch, 10. Juni 2020, 15:00 - 17:00

Please note that the event will take place online, you can access via this link: https://us02web.zoom.us/j/82111609546

 

VWI invites the Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte

CorstenNach 1945 wuchs das Interesse an der deutschen Geschichte auf internationaler Ebene. Verschiedene Wissenschaftler versuchten das Abgleiten in eine Diktatur zu erklären. Wesentliche Impulse kamen dabei von deutschsprachigen, jüdischen Historikern. Viele von ihnen waren in die USA emigriert.

Dieses Projekt analysiert, wie sich diese Historiker (und die wenigen Historikerinnen) als Grenzgänger zwischen dem amerikanischen und (west)deutschen Wissenschaftsbetrieb nach 1945 darum bemühten, die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (neu) zu schreiben. Damit einher ging eine Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Schicksal, weswegen sie häufig als ‚befangen‘ stigmatisiert wurden. Die Reaktionen auf ihre Forschung in Westdeutschland und den USA werden dargestellt.

Die Analyse stützt sich auf folgende Fallbeispiele: George Hallgarten, Hans Rosenberg und Hajo Holborn als Repräsentanten einer sozialgeschichtlich dominierten Ursachenforschung; George Mosse, Fritz Stern und Georg Iggers, die sich einer geistes- und kulturgeschichtlichen Analyse des Aufstiegs des Nationalsozialismus widmeten; Adolf Leschnitzer und Herbert A. Strauss als Vertreter der neueren jüdischen Geschichte sowie Henry Friedlander, Raul Hilberg, Rita Steinhardt Botwinick und Gerhard Weinberg als Pioniere der Holocaust-Forschung.

Kommentiert von Johannes Feichtinger

Anna Corsten ist VWI Junior Fellow und Doktorandin am Historischen Seminar der Universität Leipzig. 2019 war sie Joseph-Wulf-Fellow am Zentrum für Holocaust-Studien in München. Zwischen 2016 und 2019 erhielt sie ein Stipendium der Gerda Henkel Stiftung. Sie studierte Geschichte und Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Université de Lausanne. 2014 und 2015 arbeitete sie an den Leo Baeck Instituten in New York und London. Als Doctoral Fellow am German Historical Institute (GHI) in Washington D.C. forschte sie 2017 in verschiedenen amerikanischen Archiven.

Johannes Feichtinger ist Senior Research Associate an der ÖAW, geboren 1967 in Hartberg. Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Graz; dort Promotion und Mitarbeit an mehreren FWF-Projekten, u.a. am Spezialforschungsbereich Moderne. Wien und Zentraleuropa um 1900; seit 2011 Dozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien; Gastprofessuren im In- und Ausland; Forschungsschwerpunkte: Wissenschafts- und Wissensgeschichte, Gegenwartsgeschichte, Zentraleuropa im globalen Kontext, Postkoloniale Theorie, Gedächtnis- und Kulturgeschichte. Zu seinen neuesten Publikationen zählt How to write the Global History of Knowledge-Making. Interaction, Circulation and the Transgression of Cultural Difference, ed. with Anil Bhatti und Cornelia Hülmbauer (Studies in History and Philosophy of Science), 2020.

Hier finden Sie die Einladung als PDF.

In Kooperation mit:
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