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Workshops & Tagungen

 

Die einzelnen Forschungsvorhaben und -projekte des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) bedürfen einer laufenden Diskussion und tiefgehenden wissenschaftlichen Erörterung und Feinadjustierung.

  

VWI-Workshops dienen so der Vertiefung und Diskussion von Themen, die gerade im Fokus der Tätigkeiten des Instituts stehen. Das Grundsatzpapier und die empfohlenen Forschungsschwerpunkte des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats bzw. dessen Empfehlungen  dienen dabei als Richtschnur, wobei aber Themen, Ideen und Konzepte durchaus auch vom VWI selbst aufgegriffen bzw. formuliert und umgesetzt werden können. Häufig werden oder wurden auch externe Fachleute für die Konzeption eines Workshops herangezogen, deren akademische Institutionen dann auch als Partnerorganisationen bei der konkreten Veranstaltung dienen.  

  

Für die Vorbereitung der Workshops hat sich seit 2011 – dem Jahr des ersten VWI-Workshops – eine Mischung aus Beiträgen, die über einen Call for Papers an die Organisatorinnen und Organisatoren herangebracht werden, bzw. die Einladung von ausgewiesenen Fachleuten für einzelne Panels oder die Keynote als durchaus produktiv erwiesen.

 

Darüber hinaus beteiligt sich das VWI auch finanziell, inhaltlich und organisatorisch an diversen Konferenzen, deren Inhalte mit dem Institutsprofil korrelieren.

 

 

Tagung
Connected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital Space
   

von Montag, 23. Mai 2022 -  09:00
bis Dienstag, 24. Mai 2022 - 18:30

Bruno Kreisky Forum, Armbrustergasse 15, 1190 Wien

 

1. EHRI-AT-Konferenz des Instituts für Zeitgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (english below)

Transnationale Holocaust-Forschung, -Erinnerung und -Vermittlungsarbeit ist die Mission der European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Ihre größte Herausforderung ist die breite Streuung von Originalquellen und Fachwissen über viele Institutionen hinweg. EHRI arbeitet seit 2010 daran, die Fragmentierung und Dislozierung der Überlieferung über den Holocaust zu überwinden und historische Materialien, Institutionen und Forschende zu vernetzen. Die Möglichkeiten der Erforschung, Verknüpfung, Mediatisierung sowie Darstellung von digitalen Daten im virtuellen Raumen haben zu neuen Forschungsparadigmen geführt: Holocaust-Forschung und ihre Vermittlung sind transnational, transkulturell, digital und interdisziplinär zu denken. EHRI macht sich die digitalen Transformationsprozesse aus dem Bereich der Digital History und Digital Humanities zu eigen und versteht sich selbst als Motor neuer digitaler Methoden und Tools. Neben den Potentialen der ortsunabhängigen und mobilen Technik versteht sich EHRI als wissenschaftliche Infrastruktur für Menschen, die über Disziplinen- und Institutionsgrenzen sowie über nationale Geschichtspolitiken/-logiken hinweg unterschiedliche Expertise aus dem Bereich der Holocaustforschung und -vermittlung langfristig und nachhaltig vernetzt. Wir laden herzlich zu der ersten EHRI-AT-Konferenz CONNECTED HISTORIES. MEMORIES AND NARRATIVES OF THE HOLOCAUST IN DIGITAL SPACE ein.

Das World Wide Web und die Digitalisierung haben sich als unersetzliche Instrumente für die Geschichte des und die Erinnerung an den Holocaust erwiesen. Die technischen Möglichkeiten sind die Bausteine der Wende, die Marianne Hirsch 2012 als „postmemory’s archival turn“ bezeichnete. Für eine als Public History bezeichnete Geschichte in der Öffentlichkeit sind sie unverzichtbare Werkzeuge für die Mobilisierung unterschiedlichster sozialer und ethnischer Gruppen geworden. Am Beispiel des Holocaust zeigt sich der paradigmatische Wandel in den Geisteswissenschaften auf besonders eindrückliche Weise. Gedächtnisinstitutionen nutzen das Internet heute auf hohem professionellen Niveau als Präsentationsort zur Selbstdarstellung und als Forum zur Diskussion für zunehmend internationale, transkulturelle und interdisziplinäre Nutzerschichten.

Gleichzeitig sind es nicht immer die etablierten Institutionen, die die technischen Möglichkeiten und Potentiale des Netzes zur Gänze ausreizen. Kreative und manchmal kontrovers diskutierte neue Formen des Erzählens der Geschichte des Holocaust oder auch mit digitalen Medien neu präsentierte traditionelle Arten des Holocaust-Gedächtnisses kommen nicht selten von Personen oder Gruppen, die nicht im Einflussbereich der großen Gedenkstätte, Museen und Archive stehen. Eine besondere Konjunktur erfahren solche „private“ Inszenierungen seit dem Boom sogenannter Sozialer Medien. Durch die Nutzung des Mediums Internet und der Sozialen Netzwerke wird dabei auch für den Kontext des Holocaust deutlich: Es gibt neue Strukturen der Entscheidungsfindung in der Gesellschaft, die die Möglichkeiten traditioneller Massenmedien übersteigen sowie neue Formen und Foren der Öffentlichkeit, die anders funktionieren, anders Inhalte verbreiten, anders aktivieren und dabei nicht nur eine passive Rezeptionshaltung erzeugen, sondern im Gegenteil von der Partizipation einer breiten Öffentlichkeit leben.

Der digitale Raum als abstraktes und unbegrenztes Archiv für die Mediation des Holocaust steht also im Zentrum der geplanten internationalen Tagung.

Anmeldung
Programm

First EHRI-AT-Conference hosted by the Department of Contemporary History at the University of Innsbruck and the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI)

Transnational Holocaust research, commemoration, and dissemination forms the mission of the European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Its biggest challenge is the broad dispersal of original sources and disciplinary knowledge across many institutions. Since 2010, EHRI has been working to overcome this fragmentation and dislocation of the Holocaust’s legacy and to connect historical materials, institutions, and researchers. The subsequent opportunity to research, interlink, mediatise, and present digital data in virtual space has resulted in new research paradigms: Holocaust research and its dissemination can now be considered transnational, transcultural, digital, and interdisciplinary. EHRI has adopted the processes of digital transformation from the fields of digital history and digital humanities and regards itself as the engine of new digital methods and tools. Aside from exploiting the potentials afforded by mobile technology, EHRI is perceived as a scholarly infrastructure engaged in the long-term, sustainable networking of diverse expertise from the field of Holocaust research and dissemination, crossing disciplinary and institutional boundaries and going beyond the various politics and logics of national histories. We warmly invite proposals for the first EHRI-AT conference, entitled CONNECTED HISTORIES. MEMORIES AND NARRATIVES OF THE HOLOCAUST IN DIGITAL SPACE.

The World Wide Web and digitisation have proven to be irreplaceable instruments for the history of the Holocaust and its commemoration. Its technical potential constitutes the foundation of what Marianne Hirsch in 2012 termed “postmemory’s archival turn”. It has become an indispensable tool also for the mobilisation of the most varied social and ethnic groups engaged in public history. The example of the Holocaust impressively shows the paradigmatic shift taking place in the humanities. Memorial institutions today use the Internet on a very high professional level, as a site of self-presentation and representation and as a discussion forum for increasingly international, transcultural, and interdisciplinary audiences.

At the same time, it is not always established institutions that are using the technical possibilities of the internet to their fullest extent. Creative and sometimes controversially discussed new forms of narrating the history of the Holocaust or digitally remediated forms of Holocaust commemoration are emerging amongst individuals and groups who do not work within the realm of large memorial sites, museums, and archives. Such “private” representations have become especially popular following the boom of so-called Social Media. The use of the Internet and Social Media demonstrates – also within the context of the Holocaust – that new structures of decision-making have arisen in society that exceed the potential of traditional mass media, alongside new public forms and forums that work differently, disseminate content differently, activate people differently, and thereby not only generate a passive reception, but on the contrary, live from the broad participation of the public.

Thus, the planned international conference will focus on digital space as an abstract and unlimited archive for the mediation of the Holocaust.

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Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

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