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VWI goes to ... / VWI invites ...

 

Der Kolloquienzyklus der VWI-Fellows

 

Die VWI-Fellows präsentieren Zwischenresultate ihrer Forschungsvorhaben im Rahmen von Kolloquien, die – im kleinen Rahmen angekündigt – auch einer akademisch und inhaltlich interessierten Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Vorträge werden durch eine im jeweiligen Thema ausgewiesene Fachperson in Form einer Respondenz oder eines Kommentars begleitet und von den anderen Fellows und dem Publikum diskutiert.

 

Das Veranstaltungsformat VWI goes to … war ursprünglich aus akutem Raummangel geboren worden, konnte doch das Institut an seinem früheren Standort, am Desider-Friedmann-Platz nicht einmal eine kleine Veranstaltung organisieren. Allein aus dem Kontakt zu anderen akademischen Einrichtungen in Wien, zum Teil auch in der weiteren Region, ergab sich in der Folge – auch dank der jeweils eingeladenen Kommentatorinnen und Kommentatoren – wiederum die einzigartige Möglichkeit, die Fellows und die Forschungen des VWI mit anderen Institutionen, methodischen Ansätzen, Forschungsfragen und Ideen zu vernetzen, das Institut in den regionalen Forschungsraum noch mehr zu integrieren. Aus diesem Grund wurde entschieden, das Format auch am neuen Standort beizubehalten. Gleichzeitig eröffnete sich aber am Rabensteig auch die Gelegenheit, zu diesen Kolloquien Institutionen auch an das VWI einzuladen. Aus diesem Grund trägt ab Herbst 2016 das VWI-Kolloquium entsprechend alternierend auch die Bezeichnung VWI invites... .

 

 

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VWI invites/goes to...
Miloslav Szabó: Die „Judenfrage in der Slowakei" im 19. und 20. Jahrhundert. Konkurrenzverhältnis, Vorurteile oder Antisemitismus?
   

Mittwoch, 5. Februar 2014, 18:30 - 20:00

Slowakisches Institut, Wipplingerstrasse 24-26, 1010 Wien

 

VWI goes to Slowakisches Institut,"VWI goes to the Slovak Institute"

 

Wie wurden die Juden seitens der slowakischen Bevölkerung bzw. Repräsentanten der slowakischen Nationalbewegung vor und nach dem Ersten Weltkrieg wahrgenommen und behandelt?


Der Vortrag von Miloslav Szabó wird die slowakische „Judenfrage" (ein bis heute in der Slowakei häufig verwendeter Begriff), die auf der Annahme der sozioökonomischen Stellung und nationalen Identität der Jüdinnen und Juden im ehemaligen Oberungarn bzw. in der Slowakei zur Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik basiert, einer näheren Analyse unterziehen. Sozioökonomische Erklärungen – einerseits von einigen Historikerinnen und Historikern, andererseits aber auch von der breiten Öffentlichkeit – sind auf die Dominanz in bestimmten Berufsfeldern (Schankwirtschaft, Handel, Finanzen, freie Berufe) wie auch der Zuwendung zur ungarischen Sprache und Kultur zurückzuführen.


Neben diesem Erklärungsmodell werden auch häufig ethnische und religiöse Vorurteile der Bevölkerung als Ursachen für die „Judenfrage" angeführt: Die Juden seien dem „slowakischen Volk" immer fremd geblieben, sie seien „Gottesmörder", usw.


Allein der Vortrag will die Aufmerksamkeit auf eine dritte Deutungslinie richten, nämlich auf den Einfluss des modernen Antisemitismus auf die „Judenfrage" in der Slowakei. Dabei wird zunächst die Frage nach einer Kontinuität zwischen älteren antijüdischen Vorurteilen und der antisemitischen Ideologie gestellt. Im nächsten Schritt wird der historische Kontext skizziert, der für die Verbreitung des modernen politischen Antisemitismus in Oberungarn bzw. in der Slowakei zur Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik ausschlaggebend gewesen ist. Anschließend wird die Einstellung von Repräsentanten der slowakischen Nationalbewegung zum modernen Antisemitismus, der auch die ersten Versuche einer „Lösung der Judenfrage" nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik prägte, näher beleuchtet. In einem Ausblick auf die 1930er-Jahre soll die Rolle des modernen Antisemitismus in der Slowakei zusammengefasst werden.

 

Kommentar: Eduard Nižňanský


Miloslav Szabó ist Research Fellow am VWI.

Eduard Nižňanský ist Professor der Zeitgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava.

 

In Zusammenarbeit mit:

 

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