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Simon Wiesenthal Lectures

 

Die regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen stattfindende Vortragsreihe, setzt sich zum Ziel, mithilfe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Holocaust sowohl einem Fach- als auch einem breiteren Publikum zu präsentieren – und dabei das beeindruckende Spektrum dieser Disziplin, die zahlreichen Frage- und Problemstellungen von der empirisch-analytischen Historiografie bis zu kulturwissenschaftlichen Themen, jüngere Forscherinnen und Forscher ebenso wie bereits arrivierte, zu berücksichtigen.

 

Die Vortragsreihe der Simon Wiesenthal Lectures hat sich seit 2007, noch in der Aufbauphase des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), damals in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, als tragendes Element der Vermittlung neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich der Holocaustforschung bzw. der Holocaust- und Genozid-Studien zum Flaggschiff der Vermittlungstätigkeit des VWI entwickelt.

 

Über ein Jahrzehnt bot das Österreichischen Staatsarchiv im Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs großzügigerweise den Simon Wiesenthal Lectures Obhut. Während den herausfordernden Jahren der Pandemie wurden die Lectures online abgehalten. Ab Herbst 2022, um weitere Publikumsgruppen zu erschließen, konnte mit dem Wien Museum eine neue Kooperationspartner gewonnen werden. Bis zur Wiedereröffnung des Hauptstandortes am Karlsplatz werden die SWL im MUSA, Felderstraße 6-8, neben dem Wiener Rathaus stattfinden.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Yahya Elsaghe: Thomas Mann ohne Juden. Vergangenheitspolitik im westdeutschen Nachkriegskino
   

Donnerstag, 23. Jänner 2014, 18:30 - 20:00

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Kein Repräsentant der deutschen Kultur eignete sich besser, das Gründungsnarrativ der Bundesrepublik zu beglaubigen, als Thomas Mann. Als Exilant war er über jeden Zweifel erhaben, mit dem NS-Regime sympathisiert zu haben. Als Amerikaner mit schweizerischem Wohnsitz ließ er sich leichter für das westliche Lager vereinnahmen als beispielsweise sein Bruder Heinrich. Als Nobelpreisträger und international hochgeachteter Autor verkörperte er die deutsche Kulturnation. Als Angehöriger der Großvätergeneration stand er für ein besseres Deutschland, dessen Traditionen weit hinter den Jänner 1933 zurückreichten und an die die Bundesrepublik anzuknüpfen versuchte.

Das Bedürfnis, in der Gestalt Thomas Manns diese älteren Traditionen von der NS-Vergangenheit zu lösen, lässt sich auch und gerade an der wissenschaftlichen Rezeption Manns vorführen. Noch folgenreicher dürfte aber die populärkulturelle Aufbereitung des Autors gewesen sein, die Transposition seines Œuvres in das Massenmedium Film. Thema des Vortrags ist, wie die jüdischen Figuren seiner Romane und Novellen in den Nachkriegsverfilmungen sukzessive zum Verschwinden gebracht wurden bzw. verschwunden sind.

Yahya Elsagheist Ordinarius für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bern. Zu seinen Forschungsgebieten gehören literarische Stereotypenbildung und dabei insbesondere der Antisemitismus in der deutschen Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Letzte Buchpublikationen: Thomas Mann und die kleinen Unterschiede. Zur erzählerischen Imagination des ›Anderen‹; Krankheit und Matriarchat. Thomas Manns Betrogene im Kontext; Max Frisch und das zweite Gebot. Relektüren von Andorra und Homo faber.

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