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Simon Wiesenthal Lectures

 

Die regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen stattfindende Vortragsreihe, setzt sich zum Ziel, mithilfe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Holocaust sowohl einem Fach- als auch einem breiteren Publikum zu präsentieren – und dabei das beeindruckende Spektrum dieser Disziplin, die zahlreichen Frage- und Problemstellungen von der empirisch-analytischen Historiografie bis zu kulturwissenschaftlichen Themen, jüngere Forscherinnen und Forscher ebenso wie bereits arrivierte, zu berücksichtigen.

 

Die Vortragsreihe der Simon Wiesenthal Lectures hat sich seit 2007, noch in der Aufbauphase des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), damals in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, als tragendes Element der Vermittlung neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich der Holocaustforschung bzw. der Holocaust- und Genozid-Studien zum Flaggschiff der Vermittlungstätigkeit des VWI entwickelt.

 

Über ein Jahrzehnt bot das Österreichischen Staatsarchiv im Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs großzügigerweise den Simon Wiesenthal Lectures Obhut. Während den herausfordernden Jahren der Pandemie wurden die Lectures online abgehalten. Ab Herbst 2022, um weitere Publikumsgruppen zu erschließen, konnte mit dem Wien Museum eine neue Kooperationspartner gewonnen werden. Bis zur Wiedereröffnung des Hauptstandortes am Karlsplatz werden die SWL im MUSA, Felderstraße 6-8, neben dem Wiener Rathaus stattfinden.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Annegret Schüle: Topf und Söhne. Die Ofenbauer von Auschwitz
   

Donnerstag, 4. April 2013, 18:30 - 20:00

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Dass das fabrikmäßige Morden in den Todesfabriken von Auschwitz die Unterstützung der Industrie voraussetzte, liegt auf der Hand. Dennoch ist bis heute nur eine von zwölf Firmen erforscht, die die Krematorien in Birkenau errichteten: der Familienbetrieb J. A. Topf & Söhne in Erfurt. Er entwickelte die Leichenverbrennungsöfen und stattete die Gaskammern mit Lüftungstechnik aus. Anhand der Betriebsgeschichte, der Unternehmenskultur und der Biographien von Geschäftsführern und Mitarbeitern geht der Vortrag der Frage nach, wie aus einer ganz normalen Firma die Ofenbauer von Auschwitz werden konnten. Irritierend ist der Befund, dass weder Ideologie noch Profit die zentralen Motive darstellten und auch Zwang keine Rolle spielte. Die exemplarische Verbindung von Menschheitsverbrechen und Berufsalltag wirft die Frage nach dem Verhältnis von Wirtschaft und Ethik in der Vergangenheit auf – und in der Gegenwart.

 

Annegret Schüle hat den 2011 errichteten Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz im Auftrag der Stadt Erfurt konzipiert und leitet diesen heute. Zuvor arbeitete sie an der Gedenkstätte Buchenwald im Forschungs- und Ausstellungsprojekt Topf & Söhne. Sie ist Lehrbeauftragte an der Universität Erfurt. Ausgewählte Veröffentlichungen: Industrie und Holocaust. Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz (Göttingen 2010); "Die Spinne". Die Erfahrungsgeschichte weiblicher Industriearbeit im VEB Leipziger Baumwollspinnerei (Leipzig 2001).

 

Einladung Schuele klein

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Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

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