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Simon Wiesenthal Lectures

 

Die regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen stattfindende Vortragsreihe, setzt sich zum Ziel, mithilfe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Holocaust sowohl einem Fach- als auch einem breiteren Publikum zu präsentieren – und dabei das beeindruckende Spektrum dieser Disziplin, die zahlreichen Frage- und Problemstellungen von der empirisch-analytischen Historiografie bis zu kulturwissenschaftlichen Themen, jüngere Forscherinnen und Forscher ebenso wie bereits arrivierte, zu berücksichtigen.

 

Die Vortragsreihe der Simon Wiesenthal Lectures hat sich seit 2007, noch in der Aufbauphase des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), damals in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, als tragendes Element der Vermittlung neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich der Holocaustforschung bzw. der Holocaust- und Genozid-Studien zum Flaggschiff der Vermittlungstätigkeit des VWI entwickelt.

 

Über ein Jahrzehnt bot das Österreichischen Staatsarchiv im Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs großzügigerweise den Simon Wiesenthal Lectures Obhut. Während den herausfordernden Jahren der Pandemie wurden die Lectures online abgehalten. Ab Herbst 2022, um weitere Publikumsgruppen zu erschließen, konnte mit dem Wien Museum eine neue Kooperationspartner gewonnen werden. Bis zur Wiedereröffnung des Hauptstandortes am Karlsplatz werden die SWL im MUSA, Felderstraße 6-8, neben dem Wiener Rathaus stattfinden.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Alexandra Klei: Architektur - Gedächtnis. Die Bedeutung des historischen Ortes für die Gestaltung von Erinnerung in KZ-Gedenkstätten
   

Donnerstag, 13. Dezember 2012, 18:30

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden die KZ-Gedenkstätten umfassend neu gestaltet. Neben der Überarbeitung von Ausstellungsinhalten bedeutete dies vor allem die umfassende Bezugnahme auf die bauliche Struktur des Konzentrationslagers in der Präsentation. Der konkrete Ort und seine Architektur bilden die Grundlage, von den Ereignissen im Gelände selbst zu erzählen: Neben Sanierung und umfangreicher Nutzung erhaltener Bausubstanz bedeutet dies die gestalterische Nachzeichnung der Grundflächen nicht mehr vorhandener Bauten, die Freilegung erhaltener Mauerreste, die Verknüpfung von Standorten mit schriftlichen Informationen und historischen (Gebäude-)Fotografien. Statt großer Mahnmalanlagen entstanden kleine, an den vormaligen Leidensort der zu erinnernden Opfergruppe gebundene Denkmale. Die Bedeutung der ehemaligen Lager als Gedenkorte wurde um die Funktion des Lernortes erweitert.

Das Gedächtnis des Ortes sind nicht nur die Diskussionen und Entwicklungen, die zur Einrichtung eines Gedenkortes geführt haben; durch die mittels der genannten Gestaltungsmittel eingelagerten Informationen wird vielmehr ein Gedächtnisraum geschaffen. Er ist punktuell an die vormalige Lagerstruktur gebunden und vermittelt Erzählungen zu den Ereignissen und den Akteuren – den Tätern und den Opfern. In der Auseinandersetzung mit den Inhalten werden die Schwerpunkte aktueller Strategien der Erinnerung ebenso sichtbar wie die Diskrepanz, die zwischen dem historischen Geschehen und seiner Präsentation bestehen.

Alexandra Klei, Jahrgang 1973, studierte Architektur und promovierte über die bauliche und gestalterische Repräsentation nationalsozialistischer Konzentrationslager in heutigen Gedenkstätten. Sie ist u.a. Lehrbeauftragte an der Ruhr-Universität Bochum. Schwerpunkte ihrer Forschungen und Veröffentlichungen sind neben Gedenkorten, Erinnerungskultur, Gedächtnis, Fotografie auch Rekonstruktionen und die Architektur der Nachkriegsmoderne.

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