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Simon Wiesenthal Lectures

 

Die regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen stattfindende Vortragsreihe, setzt sich zum Ziel, mithilfe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Holocaust sowohl einem Fach- als auch einem breiteren Publikum zu präsentieren – und dabei das beeindruckende Spektrum dieser Disziplin, die zahlreichen Frage- und Problemstellungen von der empirisch-analytischen Historiografie bis zu kulturwissenschaftlichen Themen, jüngere Forscherinnen und Forscher ebenso wie bereits arrivierte, zu berücksichtigen.

 

Die Vortragsreihe der Simon Wiesenthal Lectures hat sich seit 2007, noch in der Aufbauphase des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), damals in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, als tragendes Element der Vermittlung neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich der Holocaustforschung bzw. der Holocaust- und Genozid-Studien zum Flaggschiff der Vermittlungstätigkeit des VWI entwickelt.

 

Über ein Jahrzehnt bot das Österreichischen Staatsarchiv im Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs großzügigerweise den Simon Wiesenthal Lectures Obhut. Während den herausfordernden Jahren der Pandemie wurden die Lectures online abgehalten. Ab Herbst 2022, um weitere Publikumsgruppen zu erschließen, konnte mit dem Wien Museum eine neue Kooperationspartner gewonnen werden. Bis zur Wiedereröffnung des Hauptstandortes am Karlsplatz werden die SWL im MUSA, Felderstraße 6-8, neben dem Wiener Rathaus stattfinden.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Marianne Hirsch und Leo Spitzer: Spaziergang in der Herrengasse: Straßenfotos aus dem jüdischen Czernowitz
   

Dienstag, 26. Mai 2009, 18:30 - 21:00

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, A-1010 Wien

 

Im Habsburgerreich als „Wien des Ostens“ bezeichnet, beherbergte Czernowitz eine sehr lebendige deutschsprachige jüdische Gemeinde, die während des Zweiten Weltkrieges beinahe vollständig vertrieben oder vernichtet wurde. Doch die Erinnerung an Czernowitz lebt fort, überliefert von Überlebenden und ihren Nachkommen „gleich einem wunderbaren Geschenk“ und einem „unbarmherzigen Fluch“, wie Aharon Appelfeld schreibt. Spuren des alten Czernowitz zeigen sich uns in historischen Berichten, Memoiren, Dokumenten und literarischen Werken. Unter diesen finden sich eindrucksvolle Beiträge der in Czernowitz geborenen SchriftstellerInnen Paul Celan, Gregor von Rezzori und Rose Ausländer.

In ihrem Vortrag wenden sich Marianne Hirsch und Leo Spitzer vorwiegend visuellen Materialien aus Familienalben und -sammlungen zu, um Zugang zur Welt des jüdischen Czernowitz vor seiner Zerstörung zu finden. Insbesondere untersuchen sie Straßenfotos mit alltäglichen Szenen, die vor dem Zweiten Weltkrieg und während der Besatzung durch rumänische Faschisten und ihre Alliierten aus Nazi-Deutschland in den Straßen der Stadt aufgenommen wurden. Was können wir über diese reiche und vielfältige Vergangenheit aus diesen gewöhnlichen und scheinbar opaken Bildern erfahren? Zu unserem Erstaunen entdecken wir, dass sie uns sehr viel erzählen und zeigen können, indem sie sowohl mehr als auch weniger enthüllen, als wir erwarten. (Vortrag in deutscher Sprache)

 

Marianne Hirschist William Peterfied Trent Professorin für Englisch und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University New York und Co-Direktorin des Instituts für Frauen- und Geschlechterforschung. Jüngste Publikationen: Family Frames: Photography, Narrative, and Postmemory (1997); The Familial Gaze (1999); eine Sonderausgabe von Signs über „Gender and Cultural Memory" (2002) und Teaching the Representation of the Holocaust (2004). Zurzeit arbeitet sie an der Fertigstellung eines Buches mit dem Titel „The Generation of Postmemory: Gender, Visuality and the Holocaust“.

 

Leo Spitzerist Kathe Tappe Vernon Professor Emeritus für Geschichte am Dartmouth College und Gastprofessor für Geschichte an der Columbia University. Jüngste Publikationen: Lives in Between: Assimilation and Marginality in Austria, Brazil and West Africa (1990, 1999); Hotel Bolivia: The Culture of Memory in a Refuge from Nazism (1998); deutschsprachige Ausgabe: Hotel Bolivia: Auf den Spuren der Erinnerung an eine Zuflucht vor dem Nationalsozialismus (2003); Acts of Memory: Cultural Recall in the Present (1999, Mitherausgeberschaft). Er hat darüber hinaus zahlreiche Artikel über den Holocaust und jüdische Flüchtlings-Erinnerung und ihre Weitergabe über Generationen verfasst. Zurzeit arbeitet er an der Herausgabe der KZ-Erinnerungen „Ein Arzt im Lager“ von Arthur Kessler.

Im Herbst 2009 erscheint ihr gemeinsames Buch Ghosts of Home: The Afterlife of Czernowitz in Jewish Memory (University of California Press).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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