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Buchpräsentationen

 

Das VWI versucht, Neuerscheinungen, von der einschlägigen Fachliteratur über populärwissenschaftliche Literatur bis hin zur Belletristik, die Möglichkeit zu bieten, in einem besonderen Rahmen präsentiert zu werden. Dazu wird in der Regel auf eine Kombination aus besonderem Veranstaltungsort, einer entsprechenden musikalischen Untermalung oder Lesung zurückgegriffen, welche je nach Neuerscheinung individuell zusammengestellt wird.

 

Ebenso präsentiert das VWI immer wieder wissenschaftliche Projekte, welche entweder direkt am Institut angesiedelt sind oder in Kooperationen mit anderen Institutionen abgewickelt werden. Aber auch externe Projekte, sofern sie in das Institutsprofil passen, werden hier einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert.

 

 

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Buchpräsentation
Zoltán Halasi: Der Weg zum leeren Himmel
   

Dienstag, 1. Dezember 2015, 19:30 - 21:30

Grillparzerhaus, 1010 Wien, Johannesgasse 6

 

Zoltán Halasis zuerst auf Ungarisch erschienenes Werk setzt der polnisch-jüdischen Kultur und deren Vernichtung ein einzigartiges Denkmal. Ausgehend vom jiddischen Holocaust-Poem Dos lid funm ojsgehargetn jidischen folk von Jizchak Katzenelson erzählt Halasi in neunzehn fesselnden Kapiteln, was in der Shoah verloren gegangen ist. Er verwandelt sich in einen Kunsthistoriker, in einen Literaturkritiker, in einen Reiseführer, um über eine Holzsynagoge und über das jüdische Viertel von Warschau zu berichten. Als deutscher Bankier erhellt er die Ziele der NS-Geldpolitik, als Verfasser von SS-Broschüren die Absurdität des Rassismus. In der Darstellung der Selektion im Warschauer Ghetto beleuchtet er die unerbittliche Logik von Zwangshandlungen in Katastrophensituationen, bringt den Betrieb des Vernichtungslagers Treblinka ins Bild. Durch die zynischen Äußerungen deutscher Polizisten gewinnen wir Einblicke in die Rituale der Massenhinrichtungen und werden in das Mordhandwerk eingeweiht. Im letzten Kapitel wechseln Erzählsplitter flüchtender jüdischer Kinder und der sie versteckenden Helfer sich bis zur Unerträglichkeit steigernd.

 

Der erschütternde Inhalt paart sich mit besonderen künstlerischen Mitteln. Der Akzent verschiebt sich vom individuellen Schicksal zur Gesetzmäßigkeit. In mittelalterlichem Tonfall und Geist erhalten wir in einem Gedichtzyklus ein Bild von Kaiser-, Papst- und Rittertum, von Kreuzzügen, feudalen Zwistigkeiten, Geld und Verleumdung, vermischt mit nicht wenig Ironie. Zum Abschluss erzählt die Gattung der jüdischen gemeinschaftlichen Totenklage in einer Gedichttriade ihre eigene europäische Geschichte.


Auf Polnisch erscheint das Werk demnächst im Warschauer Nisza-Verlag. Die deutsche Übersetzung ist in Arbeit.

 

 

Begrüßung

Éva Kovács (Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien, VWI)

 

Podiumsgespräch

Zoltán Halasi (Autor)

Martin Pollack (Historiker und Autor)

Im Rahmen der Veranstaltung liest Emese Fáy aus ausgewählten Kapiteln des Buches.

Anschließend Käse und Wein

 

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