Bibliothek

Newsletter

PDF Abonnieren

YouTube-Kanal

Das nationale Konsortium EHRI-AT

 

Die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) ist eine internationale Infrastruktur, die Holocaustforschung, -gedenken und -bildung auf transnationaler Ebene gewährleistet. EHRI-AT ist das nationale Konsortium, das die Republik Österreich innerhalb dieses internationalen Forschungskonsortiums vertritt.

 

EHRI-AT wird die langfristige Nachhaltigkeit der Holocaustforschung in Österreich fördern durch:

 

  • Vertretung von Institutionen in Österreich, die im Bereich der Dokumentation, des Gedenkens und der Forschung zum Holocaust tätig sind, um ein starkes Forschungskonsortium zu bilden;
  • den Austausch von Fachwissen über digitale Entwicklungen und die Verbindung von Ressourcen durch eine moderne digitale Infrastruktur;
  • die Verbreitung, Implementierung und Entwicklung innovativer digitaler Forschungstools,
  • das Angebot von Fellowships und Trainingsmöglichkeiten für Forscher:innen, Archivar:innen und Expert:innen im Bereich des Kulturerbes.

 

Die Ziele von EHRI sind in erster Linie wissenschaftliche, doch die Forschungsinfrastruktur verfolgt auch eine breitere soziale und politische Agenda. Der jüngste Anstieg von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und aggressiven Nationalismen in Europa und darüber hinaus zeigen, dass Holocaustforschung niemals ein rein akademisches Anliegen ist, sondern eine Voraussetzung für offene und diskriminierungsfreie Gesellschaften in ganz Europa und darüber hinaus.

 

 Die Partnerinstitutionen in EHRI-AT sind:

 

 

 Das EHRI-Portal ist eines der zentralen Projekte in EHRI. Das Portal soll Forscher:innen einen landesübergreifenden Überblick über Archivmaterial zum Holocaust verschaffen. Seit 2010 hat EHRI über 2.233 Archive aus 63 Ländern identifiziert und Informationen zu über 37.000 Sammlungen integriert. Der Bedarf nach einer solchen Infrastruktur wurde in Österreich bereits in den 1960er Jahren von Simon Wiesenthal erkannt. Er arbeitete in Wien mit dem Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes an einer „Liste der Archive mit Material über die Nazizeit“. Die Broschüre war als Unterstützung für Gerichte und Forscher:innen gedacht. Dafür wurden Listen von Archiven in Tschechoslowakei, Israel und West-Deutschland fertiggestellt.

 

Im Rahmen von EHRI-AT fanden die folgenden Konferenzen statt:

 

10./11. Dezember 2023: Holocaustliteratur und Ego-Dokumente. 2. EHRI-AT-Konferenz des Centrums für Jüdische Studien in Kooperation mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien.

 

23./24. April 2022: Connected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital Space, 1. EHRI-AT-Konferenz des Instituts für Zeitgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien

Forschungsprojekte am VWI

 

Das Gründungskonzept sah von Anfang an die Durchführung von Forschungsprojekten aus Drittmitteln vor. Damit soll die kurz-, mittel- und langfristige Forschung unabhängig von akademischen Arbeitsrhythmen gewährleistet werden. Selbst initiierte und konzipierte und bei nationalen, internationalen und europäischen Fördereinrichtungen eingereichte Vorhaben spielen dabei ebenso eine tragende Rolle wie die gemeinsame Durchführung von Forschungsprojekten, deren Konzeption von externen ProjektwerberInnen an das Wiener Wiesenthal Institut (VWI) herangetragen wird.

 

Die Forschungsprojekte werden von einer variablen Anzahl wechselnder MitarbeiterInnen durchgeführt, die am Institut angestellt werden oder mit Werkverträgen arbeiten. Seit der Gründung des Instituts wurden mehrere Projekte bereits abgeschlossen, mehrere Projekte sind zurzeit am Institut über Drittmittelfinanzierungen verankert.

 

Das Institut ist laufend bemüht neue Anträge zu stellen und damit auch weitere Forschungsfelder zu erschließen, neue MitarbeiterInnen zu gewinnen.

CfP & Ausschreibungen

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien (VWI) veranstaltet regelmäßig wissenschaftliche Konferenzen und Workshops. Die Vortragenden werden im Regelfall nach einem offenen Call for Papers durch eine in Absprache mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des Instituts zusammengestellte Gruppe von Expertinnen und Experten ausgewählt. Ebenso verhält es sich mit den jährlich ausgeschriebenen Fellowships des VWI.

 

All diese Calls - wie auch die anderen, wissenschaftliche Tätigkeiten betreffenden Ausschreibungen - werden auf dieser Seite veröffentlicht.

 

Forschung

 

Motor und Impulsgeber des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) ist die Forschung. Der Begriff ,Holocaust-Studien' steht dabei abkürzend für die Erforschung von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust, einschließlich dessen Vorgeschichte und Folgen. Dabei sollen unterschiedlichste Fragestellungen, innovative Methoden und neueste Ansätze berücksichtigt werden. Ebenso müssen Grundsatzfragen wie die unauflösbare Beziehung zwischen Holocaust und Gedächtnis oder die singulären Aspekte des Holocaust und deren Parallelen zu anderen Genoziden selbst zum Forschungsgegenstand werden.

 

Forschung findet im VWI vor allem im Rahmen eines Fellowship-Programms statt. Aber auch unterschiedlichste Forschungsprojekte von flexibler Dauer sind am VWI angesiedelt beziehungsweise geschehen mit dessen Unterstützung.

 

Im Rahmen der Fellowships gehen junge Forscherinnen und Forscher sowie erfahrene Wissenschafterinnen und Wissenschafter ihren selbst erarbeiteten Forschungsinteressen nach. Sie erforschen in einem wechselseitigen Dialog Fragestellungen und Texte, präsentieren im Laufe ihres Aufenthaltes die Ergebnisse einem interessierten kleinen Fachpublikum und bringen ihr Wissen in laufende, größere, internationale Forschungsagenden ein. Das Fellowship-Programm bietet die Chance, die Forscherinnen und Forscher unterschiedlichen Alters und verschiedener Wissenschaftsdisziplinen nach Wien zu holen und temporär an das VWI zu binden, ohne dabei ihre akademischen Karrieren zu unterbrechen. Die Arbeit der Fellows wird von der Forschungsleiterin des VWI, Éva Kovács, betreut.

 

Auf einer zweiten Ebene wird das VWI in enger Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Beirat Forschungsprojekte im Bereich der Holocaustforschung initiieren und durchführen. Im Idealfall wird es zu wechselseitigen Ergänzungen zwischen den Forschungsvorhaben der Fellowships und den laufenden Projekten des Instituts kommen.

 

Die Qualität der Forschung wird laufend vom Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI evaluiert und damit auch garantiert.

Oktober 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
30 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 31 1 2 3


Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

bmbwf 179

 

wienkultur 179

 

  BKA 179