Maria Bogdan
Fortunoff Research Fellow (10/2023 – 09/2025)
Die Repräsentation der Vergessenen und Verstummten: Zum Verständnis des sozialen Prozesses des kulturellen Traumas der europäischen Roma-Gemeinschaften
Als VWI-Fortunoff-Fellow forscht Maria Bogdan zu Zeitzeugnissen im Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, die sich auf die Erfahrungen der Sinti:zze und Rom:nja beziehen. Dafür fördert sie – zusammen mit dem Partner des Archivs, der Milan Šimečku Foundation (MSF) in Bratislava – die Nutzung der slowakischsprachigen Zeugnisse von Sintiund Roma-Überlebenden. Mehr als ein Dutzend der Zeugnisse sind derzeit noch aufgrund von Zugangs- und Datenschutzbestimmungen für die Öffentlichkeit gesperrt. Sie setzt sich mit der MSF dafür ein, die Sammlung zu öffnen und ihre Nutzung in Lehre und Forschung zu ermöglichen. Zeitgleich arbeitet sie an ihrem derzeitigen Forschungsprojekt zu sozialen Prozessen der kulturellen Traumatisierung in europäischen Roma-Gemeinschaften.
Maria Bogdan, Medienforscherin und Sozialwissenschaftlerin. Promotion in Film-, Medien- und Kulturtheorie an der Eötvös Loránd Universität in Budapest, Fulbright-Absolventin und erste Romani Rose Postdoctoral Researcher Fellow am Antigypsyism Research Center der Universität Heidelberg. Gründungsmitglied und Herausgeberin der Zeitschrift Critical Romani Studies.
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Lida Dodou
Fortunoff Fellow (02/2025-10/2025)
Ladino-Testimonies entschlüsseln
Als Fortunoff Fellow wird Lida Dodou im Rahmen des Claims Conference Grant eine kommentierte kritische Edition eines Videozeugnisses für die Critical Edition Series des Fortunoff-Archivs mit dem Titel „Unlocking Survivor Testimony: A Program to Produce Critical Annotated Editions of Non-English Holocaust Testimonies“ erstellen.
lida Dodouist Historikerin und hat sich auf die Jüdinnen und Juden in Saloniki im 19. und 20. Jahrhundert spezialisiert. Sie war auch als Pädagogin und Redakteurin tätig und hat mit kulturellen Einrichtungen zusammengearbeitet. Ihre Forschung konzentriert sich auf Epochen des Übergangs und die Auswirkungen auf das jüdische Saloniki. Verschiedene Stipendien haben sie durch ganz Europa geführt, und sie hat zu einer Vielzahl von Themen gearbeitet und veröffentlicht, von den jüdischen Unternehmensnetzwerken in Saloniki im frühen 19. Jahrhundert über die jüdische Migration aus Saloniki in das Habsburger Reich und seine Nachfolgestaaten bis hin zum Antisemitismus als Entscheidungsfaktor in Migrationsbewegungen.
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Christoph Dieckmann
Fortunoff Research Fellow (09/2022 – 02/2023)
Shoah, Kriegsführung und Besatzung 1938–1945
Historiker:innen haben die komplexe, enge Beziehung zwischen dem Holocaust und den deutschen Kriegsanstrengungen lange untersucht. Am Beispiel Litauens wirft Dieckmann einen neuen Blick auf diese Beziehung, der auch die deutsche Besatzungspolitik einbezieht. Damit liefert er eine plausiblere Erklärung für die Entwicklung der mörderischen deutschen Politik in Litauen. Durch die verschränkte Analyse von Kriegsführung, Besatzungspolitik und Shoah und die Integration zentraler wie lokaler Perspektiven lässt sich sein konzeptioneller Ansatz möglicherweise auch auf andere Länder und Regionen übertragen. Anhand von bisher wenig untersuchten deutschen Quellen zeigt er, wie die innere Logik der deutschen Politik 1941 zu Massenverbrechen führte. Dieckmann plant, seine Zeit als Fortunoff Senior Fellow am VWI zu nutzen, um seine Analyse des Holocausts in Litauen durch die Integration relevanter Zeugnisse aus dem Fortunoff Video Archiv zu erweitern.
Christoph Dieckmann , unterrichtet an der Universität Haifa im Weiss-Livnat International Program of Holocaust Studies. Seine Studie „Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941–1944“ wurde 2012 mit dem Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research ausgezeichnet. Im Rahmen des Fellowships soll die englische Übersetzung davon überarbeitet werden. Er war Mitherausgeber von Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42 (1999).
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Anca Filipovici
Fortunoff Research Fellow (10/2022 – 06/2023)
Persönliche Berichte über den Widerstand. Jüdische Jugendliche in Untergrundorganisationen während des Holocaust in Rumänien
Das Projekt erforscht die Geschichte des Holocausts in Rumänien aus der Perspektive jüdischer Jugendlicher unter dem Aspekt der Widerstandsmöglichkeiten. Es konzentriert sich auf jüdische Jugendorganisationen im Untergrund und andere politische Bewegungen, die während des Zweiten Weltkriegs aktiv waren. Dabei wird ein Fokus auf junge rumänische Jüdinnen und Juden außerhalb der Ghettos gelegt, aber auch auf jene, die nach Transnistrien deportiert wurden; auf jene, die die Möglichkeit eines neuen Lebens in Rumänien in Betracht zogen oder für die Auswanderung nach Eretz Israel kämpften. Auf der Grundlage von Archivdateien und Zeugenaussagen von Überlebenden aus dem Fortunoff Video Archive soll im Rahmen des Projekts eine Typologie dieser Organisationen erstellt werden. Dabei werden die mobilisierenden Faktoren untersucht und die Beziehung zwischen Jugendlichen und politischem Engagement analysiert. Es stellt die Frage nach dem Wesen ethnischer und religiöser Identität, wenn diese Identität das Individuum in ein Opfer verwandelt.
Anca Filipovici , wissenschaftliche Mitarbeiterin am Rumänischen Institut für Forschung über nationale Minderheiten in Cluj-Napoca, Rumänien. Autorin zahlreicher Artikel und Studien, die sich mit Nationalismus und ethnischer Zugehörigkeit, der Geschichte der Jugend sowie Bildung und Antisemitismus in der Sekundar- und Hochschulbildung befassen.
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