Markéta Bajgerová Verly
Junior Fellow (10/2024 – 08/2025)
Eine Vergangenheit, zwei Geschichten: Ausstellungen zu jüdischen Flüchtlingen aus Shanghai in China und Österreich in vergleichender Perspektive
Viele Museen in der ganzen Welt haben in den letzten Jahren Ausstellungen zum Thema der jüdischen Flüchtlinge von Shanghai eröffnet, in denen die Geschichte von 20.000 Jüdinnen und Juden gezeigt wird, die zwischen 1933 und 1941 nach Shanghai geflohen sind. Obwohl die Ausstellungen thematisch zusammenhängen, präsentieren sie keine einheitliche historische Darstellung. Dieses Forschungsprojekt analysiert und vergleicht zwei Ausstellungen zur Geschichte der jüdischen Flüchtlinge in Shanghai, die 2020 eröffnet wurden: die temporäre Ausstellung mit dem Titel „Little Vienna in Shanghai“ des Jüdischen Museums in Wien und die überarbeitete Dauerausstellung des Shanghai Jewish Refugees Museum. Die beiden Ausstellungen präsentieren diametral unterschiedliche Versionen der Erfahrungen des europäischen Judentums im Shanghai der Kriegszeit. Dieses Projekt wird sie dekonstruieren und der Frage nachgehen: Was verrät das Gedenken an die jüdischen Flüchtlinge in Shanghai über die Politik der Globalisierung des Holocaust?
Markéta Bajgerová Verly ist Doktorandin im ERC-Projekt „Globalized Memorial Museums“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und an der Universität Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Museen zum “Widerstandskrieg gegen Japan” im heutigen China. 2020 erwarb sie einen MA-Abschluss in China Studies an der Yenching Academy der Universität Peking. In China leitete sie ein Dean's Grant-Projekt, bei dem sie 30 Museen in ganz China kartierte, die der Erinnerung an den Widerstandskrieg gewidmet sind, und untersuchte deren Erinnerungspolitik. Sie hält einen Bachelor-Abschluss der Universität Glasgow in Politik und Geschichte.
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