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„Stoff für die Erinnerung. Die letzte Ausstellung von Memorial“ – Ein Hands-On-Workshop mit Irina Scherbakowa | |||
Wednesday, 27. November 2024, 14:00 - 15:30 Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI), Rabensteig 3, 1010 Wien, Research Lounge
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„Ich bitte um Erlaubnis, ein Telegramm abzuschicken. Im Moment meiner Festnahme befanden sich zwei Kinder, zwei und vier Jahre alt, in meiner Wohnung!“ Diese Worte in einer schönen, geschwungenen Handschrift sind Teil der Ausstellung „Material. Women’s Memory of the GULAG“ („Material. Das weibliche Gedächtnis des GULAGs“). Auch die Antwort des Gefängnisdirektors ist erhalten – kurz und knapp: „Abgelehnt!“ Über 100.000 Dokumente wurden von der russischen Stiftung und Menschrechtsorganisation Memorial International gesammelt. Etwa zweihundert Alltagsgegenstände, selbstgebastelte Dinge – wie eine Nagelfeile aus einer Keramikscherbe oder eine Nadel aus einer Fischgräte, zum Teil nie verschickte Briefe und Zeichnungen – hatte die Stiftung für die Ausstellung „Material. Das weibliche Gedächtnis des GULAGs“ 2021 im Kellergeschoß der Moskauer Memorial-Zentrale zusammengetragen. Die Ausstellung wurde kurz nach der Eröffnung geschlossen, Mitarbeiter:innen von Memorial Moskau haben aufgrund des politischen Drucks das Land verlassen. Die Kuratorin Irina Scherbakowa wird in dem Workshop die Objekte dieser letzten Ausstellung präsentieren und Einblicke in kuratorische Überlegungen geben. Nicht zuletzt wird es auch um die Fragen gehen, wie die Erinnerung an den Gulag im Exil vermittelt werden kann und welche neuen kuratorischen Strategien damit verbunden sind. Irina Scherbakowa, geboren in Moskau, ist Historikerin, die bis 1987 als Germanistin und Übersetzerin deutscher Belletristik tätig war. Ab Ende der 1970er-Jahre sammelte sie Tonbandaufzeichnungen der Erinnerungen von Opfern des Stalinismus. Seit 1999 ist sie Vorstandsmitglied und Leiterin der Bildungsprogramme der Gesellschaft „Memorial“. Scherbakowa ist Autorin von drei Büchern: Nur ein Wunder konnte uns retten: Leben und Überleben unter Stalins Terror (Campus 2000), Zerrissene Erinnerung: Der Umgang mit Stalinismus und dem zweiten Weltkrieg im heutigen Russland (Wallstein 2010), Die Hände meines Vaters: Eine russische Familiengeschichte (Droemer Knaur 2017). Scherbakowa ist Trägerin des Carl-von-Ossietzky-Preises (2014), der Goethe-Medaille (2017) und des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst (2019). Für eine Teilnahme an der Veranstaltung registrieren Sie sich bitte bis 26. November 2024 unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.. Bitte bringen Sie einen gültigen Lichtbildausweis mit. Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen zu, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen. Photo: Vera Bekzadyan wrote down the recipes that the women in the barracks of the Temnikovsky camp recalled. 1939–1943. Cotton fabric, chemical pencil, 159x 27 cm. From the Buntman family collection |
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