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Simon Wiesenthal Lectures

 

The Simon Wiesenthal lecture series takes place regularly every six to eight weeks and aims to present the latest research findings on the Holocaust to both a professional and a broader audience. They take into account the impressive spectrum of this discipline, the numerous questions and issues from empirical-analytical historiography to topics of cultural studies and involve young scholars as well as established academics.

 

Since 2007, when the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) was still being established, the lecture series – at that time in cooperation with the Documentation Centre of Austrian Resistance (DÖW) and the Institute of Contemporary History at the University of Vienna– has developed into the flagship of the VWI's outreach activities as a supporting element in the communication of recent academic findings in the field of Holocaust research and Holocaust and genocide studies.

 

For over a decade, the Austrian State Archives generously offered shelter to the Simon Wiesenthal Lectures in the roof foyer of the Haus-, Hof- und Staatsarchiv. During the challenging years of the pandemic, the lectures were held online. From autumn 2022, in order to reach out to further audiences, a new cooperation partner was found in the Wien Museum. Until the reopening of the main location at Karlsplatz, the SWL will take place at MUSA, Felderstraße 6-8, next to the Vienna City Hall.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Sara Berger: Die Vernichtungslager der "Aktion Reinhardt". neue Perspektiven auf die Verfolgung der Juden
   

Thursday, 7. November 2013, 18:30 - 20:00

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

In den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka wurden über anderthalb Millionen Jüdinnen und Juden mit Motorenabgasen ermordet – allein über eine Million in der kurzen Zeit von Juli bis Oktober 1942. Die Opferzahl der »Aktion Reinhardt« übertraf somit jene des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, welches auch in den mordintensivsten Monaten nicht die Opferzahlen des Lagers Treblinka erreichte. Die Bedeutung der »Aktion Reinhardt« wird, was die Umsetzung des Massenmordes betrifft, gemeinhin unterschätzt.

Die Verantwortung dafür trug eine Gruppe von lediglich 120 Männern, die zuvor in den T4-Instituten an der Tötung von Patientinnen und Patienten im Rahmen der »Euthanasie« beteiligt waren. Als Wachpersonal nutzten sie einige hundert Wachmänner aus dem Ausbildungslager Trawniki, zu den arbeitsintensiven Tätigkeiten zwangen sie sogenannte »Arbeitsjuden«, die sie unter den Deportierten auswählten.

Der Vortrag geht anhand der Analyse der verschiedenen Phasen der drei Vernichtungslager der Frage nach, wie diese Gruppe von Tätern die Ermordung der Juden geplant und umgesetzt hat und welche Faktoren die »Effektivität« des Massenmords in diesen Lagern bewirkt haben. Im Vordergrund stehen dabei die vorherigen Erfahrungen der Männer, ihre Kollektivbiographie, aber auch ihre Organisation als Netzwerk mit flachen Hierarchien.

Sara Berger, geb. 1978 in Bochum, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fondazione Museo della Shoah in Rom. Sie bearbeitet zudem den Teilbereich Italien im Editionsprojekt Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden (VEJ). Sie beschäftigt sich mit der Judenverfolgung im Nationalsozialismus, insbesondere in Polen und Italien und ist Verfasserin u.a. von Experten der Vernichtung. Das T4-Reinhardt-Netzwerk in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka (Hamburg 2013) und Herausgeberin (zusammen mit Marcello Pezzetti und Bruno Vespa) von I Ghetti Nazisti (Ausstellungskatalog, Rom 2012).

Berger einladung klein

 

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