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Events

 

The Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) organises academic events in order to provide the broader public as well as an expert audience with regular insights into the most recent research results in the fields of Holocaust, genocide, and racism research. These events, some of which extend beyond academia in the stricter sense, take on different formats ranging from small lectures to the larger Simon Wiesenthal Lectures and from workshops addressing an expert audience to larger international conferences and the Simon Wiesenthal Conferences. This reflects the institute’s wide range of activities.

 

The range of events further extends to the presentation of selected new publications on the institute’s topics of interest, interventions in the public space, the film series VWI Visuals, and the fellows’ expert colloquia.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Anne Sudrow: Die "Schuhberge" neu lesen. Zur Ökonomisierung der "Endlösung"
   

Thursday, 24. November 2011, 18:30

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Die »Schuhberge« in den Gedenkstätten für die Konzentrations- und Ver- nichtungslager stehen als dingliche Zeugen, als »Merkbilder«, ja materielle Beweise, für den Holocaust und die Politik der »Endlösung«. Auf ihre ökonomische Funktion ist im Zusammenhang der »Aktion Reinhardt« immer wieder hingewiesen worden. Doch wurde sie bislang nicht systematisch untersucht. Stellt man die Verwertung von »Altschuhwerk« in den Kontext der NS-Wirtschafts- und Konsumpolitik, so zeigt sich, dass sie für die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Alltagsgegenständen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten. Auch für die Schuhproduzenten wurden die verbrauchten Schuhe zur begehrten Ressource. Gleichzeitig ergeben sich durch diese historische Neuverortung der »Schuhberge« aber Probleme für ihre geläufige Symbolik als »Erinnerungsorte« der Gedenkkultur.

 

In ihrem Vortrag rekonstruiert Anne Sudrow am Beispiel der Schuhe das komplexe wirtschaftliche Verwertungssystem für die letzten Habseligkeiten der Deportierten und Ermordeten. Sie zeigt, in welch vielfältiger Weise deutsche Unternehmen der Konsumgüterindustrie diesbezüglich Kontakte zu den Konzentrationslagern unterhielten und Häftlingsarbeit nutzten. Gleichzeitig problematisiert sie daran die Tauglichkeit von »authentischen« Objekten als Gedächtnisbrücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

 

Anne Sudrow, Jahrgang 1970, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Dozentin an der TU Berlin, studierte in Berlin und Lyon und promovierte an der TU München. Ihr Buch »Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich« (Wallstein: 2010) wurde mit dem Hedwig-Hintze- Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands ausgezeichnet.

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