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Connor Sebestyen

Junior Fellow (11/2020 – 5/2021)

 

Deutsche KriegsverbrecherInnen 1945–1958. Ihre Inhaftierung durch die Alliierten, ihre Gefängnisse, ihr Leben als Gefangene und die deutsche Gesellschaft

 

Web SebestyenVon einem vergleichenden Ansatz ausgehend, untersucht das Promotionsvorhaben die Inhaftierung deutscher KriegsverbrecherInnen – von denen viele des Massenmords und Genozids für schuldig befunden worden waren – durch die Westalliierten. Die der Inhaftierung vorangegangenen Kriegsverbrecherprozesse waren und sind Gegenstand eines regen akademischen Interesses. Jedoch ist der Art und Weise, wie die einzelnen Urteile vollstreckt wurden, bisher wenig Beachtung zugekommen. Für ein besseres Verständnis der Nachkriegsjustiz und deren Wahrnehmung durch die deutsche Öffentlichkeit ist es aber unerlässlich, die Umstände der Gerichtsverhandlungen, der Verurteilungen sowie der Haft noch unter alliierter Verantwortung näher zu beleuchten.

 

Das Forschungsprojekt untersucht außerdem, wie die Gefängnisse der westlichen Alliierten verwaltet wurden und welche Rolle sie insgesamt in der öffentlichen Wahrnehmung der Nachkriegsjustiz spielten. Mittels Archivmaterial aus den USA, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland wird gezeigt, wie mittlere und niedere BeamtInnen der Westalliierten – auch unter dem Druck der deutschen Öffentlichkeit – den Umgang mit KriegsverbrecherInnen beeinflussten, die öffentliche Nachsicht gegenüber NS-TäterInnen forcierten und schließlich deren massenhafte Amnestierung entscheidend begünstigten.

 

Connor Sebestyen ist Doktorand in Geschichte und Jüdische Studien an der Universität Toronto. Seine Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle von Militärgeschichte und internationalen Beziehungen sowie der gesellschaftlichen und juristischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Er erhielt Fellowships unter anderem am Massey College, von der Holocaust Education Foundation sowie von den Regierungen Ontarios, Kanadas und Deutschlands. Zuvor studierte er an der Trent University, an der Queen’s University und an der Oxford University.

 

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