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News – Veranstaltungen – Calls

24. April 2024 19:00
BuchpräsentationIngeborg Bachmann, Marie Luise Kaschnitz, Hilde Domin, Nelly Sachs: Über Grenzen sprechend. Briefe. Piper/Suhrkamp, München, Berlin, Zürich 2023
Ingeborg Bachmann stand mit zentralen Protagonistinnen der deutschsprachigen Literatur im Austausch, nun werden ihre Briefwechsel mit Marie Luise Kaschnitz, Hilde Domin und Nelly Sachs erstmals zugänglich gemacht. Die Briefe geben Einblick in die Lebensbedingungen, das literarische S...Weiterlesen...
02. Mai 2024 18:30
Simon Wiesenthal LectureEdyta Gawron: Never Too Late to Remember, Never Too Late for Justice! Holocaust Research and Commemoration in Contemporary Poland
In 1994, Simon Wiesenthal received a doctorate honoris causa from the Jagiellonian University in Krakow for his lifelong quest for justice – half a century after he had been, for a short time, prisoner of the local Nazi Concentration Camp (KL) Plaszow. The 1990s were the decade when t...Weiterlesen...
07. Mai 2024 00:00 - 04. Juni 2024 00:00
WorkshopDealing with Antisemitism in the Past and Present. Scientific Organisations and the State of Research in Austria
This series of talks, presented by antisemitism experts from different organisations that research antisemitism using a variety of academic approaches, aims to provide a snapshot of historical evolutions, current events, prevalent perceptions and declared (and undeclared) attitudes. I...Weiterlesen...
14. Mai 2024 08:45 - 16. Mai 2024 16:30
TagungQuantifying the Holocaust. Classifying, Counting, Modeling: What Contribution to Holocaust History?
About the conference: https://quantiholocaust.sciencesconf.org/ Programme timed on the basis of 15-minute presentations + 15-minute discussions; short breaks and lunches Day 1 Tuesday, 14 May 2024Centre Malher (9 rue Malher 75004 Paris/amphi Dupuis) From 8.45 am: Welcome9.30 am...Weiterlesen...
24. Mai 2024 18:00
InterventionLange Nacht der Forschung 2024
2024 öffnet das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) in der Langen Nacht der Forschung wieder seine Tore und lädt Interessierte in seine Räumlichkeiten am Rabensteig 3 ein. Im Rahmen von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Präsentationen bieten VWI-Team und Gäste Einb...Weiterlesen...

Daan de Leeuw

Junior Fellow (10/2023 – 08/2024)

 

Die Geografie der Sklavenarbeit: Niederländische Jüdinnen und Juden und das Dritte Reich, 1942–1945

 

LEEUWDieses Projekt befasst sich mit der Bewegung jüdischer Zwangsarbeiter:innen durch das System der Konzentrationslager. Die Deutschen verlegten die Häftlinge dorthin, wo die Kriegsindustrie sie gerade benötigte. Diese Art der Zwangsumsiedlung war allgegenwärtig, dennoch wurde sie von Wissenschaftler:innen bisher wenig beachtet. Das interdisziplinäre Projekt untersucht, wie niederländisch-jüdische Zwangsarbeiter:innen diese häufigen Verlegungen erlebten. Es verwendet raum- und sozialgeschichtliche Methoden und stützt sich auf Zeugenaussagen von Überlebenden sowie auf Verwaltungsunterlagen. Durch den Einsatz geografischer Informationssysteme und manueller Kartografie zur Visualisierung der Wege durch das Lagersystem eröffnet das Projekt eine neue Perspektive sowohl auf die Notlage niederländisch-jüdischer Zwangsarbeiter:innen als auch auf die soziale Dynamik zwischen KZ-Insass:innen.

 

Daan de Leeuw, Doktorand am Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies, Clark University. Yad Vashem Summer Research Fellow, Empfänger des Prince Bernhard Cultural Fund Grant, Fellow am Center for Holocaust Studies des Leibniz- Instituts für Zeitgeschichte, EHRI Conny Kristel Fellow sowie Ben and Zelda Cohen Fellow am USHMM.

 

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Vlasta Kordová

Junior Fellow (03/2024 – 08/2024)

 

Bandenbekämpfung: Die nationalsozialistische Verfolgung objektiver Feinde im Spiegel der „Heydrichiaden“ und des Slowakischen Nationalaufstands

 

Vlasta KordováDas Projekt untersucht die Methoden der Partisanenbekämpfung, die die deutschen Besatzer anwandten, und deren Verbindung zum Holocaust. Es konzeptualisiert den von den Nazis verwendeten Begriff der „Bandenbekämpfung“ und zeigt, wie dieser (gefolgt vom Konzept des „Vernichtungskriegs“) ideologisch aufgeladen wurde. Der theoretische Teil der Arbeit konzentriert sich auf die frühere Entwicklung sowie die Ziele der nationalsozialistischen „Sicherheitspolitik“ und ihres Hauptinstruments – der Polizei. Der empirische Teil wendet dann die Ergebnisse der theoretischen Analyse auf zwei Beispiele an, bei denen die nationalsozialistischen Sicherheitskräfte auf eine unmittelbare „Bedrohung“ reagieren mussten: das Attentat auf Reinhard Heydrich im Protektorat Böhmen und Mähren im Mai 1942 und den Einsatz gegen den Slowakischen Nationalaufstand im Herbst 1944.

 

Vlasta Kordová, Absolventin der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Karlsuniversität in Prag, derzeit Doktorandin an der Philosophischen Fakultät der Jan-Evangelista-Purkynê -Universität in Ústí nad Labem. Während ihres Promotionsstudiums zahlreiche Stipendien in Deutschland und Österreich. Autorin mehrerer Artikel und zweier Monografien.

 

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Hannah Riedler

Junior Fellow (10/2023 – 08/2024)

 

Zwischen Deportation, Zwangsarbeit und Germanisierung. Die Umwandererzentralstelle im besetzten Polen 1939–1941

 

Hannah Riedler Unmittelbar nach Beginn der Eroberung Polens im Jahr 1939 begannen die deutschen Besatzer mit der Deportation von Hunderttausenden von Menschen aus den annektierten Gebieten in das Generalgouvernement – Jüdinnen und Juden sowie Nicht-Jüdinnen und -Juden gleichermaßen. Die neu gegründete Umwandererzentralstelle (UWZ) war für die Koordinierung der Vertreibung sowie für den Transport der Betroffenen zuständig. Viele der UWZ-Täter:innen arbeiteten später an der Seite von Adolf Eichmann mit an der Deportation von Jüdinnen und Juden. Neben diesen personellen Verflechtungen stehen die tägliche Deportationspraxis der UWZ und ihre koordinierende sowie ideengebende Funktion bei der Durchführung der immensen Bevölkerungsverschiebungen im Mittelpunkt des Projekts.

 

Hannah Riedler, MA-Studium mit Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien, Doktorandin an der Universität Klagenfurt. Forschungsinteressen: Besetztes Polen im Zweiten Weltkrieg, Holocaust, Deportationen in Polen in der sowjetischen und deutschen Besatzungszone.

 

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Mirnes Sokolović

Junior Fellow (10/2023 – 03/2024)

 

Die Konstruktion von Europa durch die jugoslawische literarische Rechte

 

Mirnes Sokolović Das Projekt beschäftigt sich mit Kriegspropaganda und Europavorstellungen in der jugoslawischen literarischen Rechten der 1930er und 1940er Jahre. Es konzentriert sich dabei auf die Konstruktion eines rechten Propagandastils und eines diskriminierenden kulturellen Europabegriffs. Ein antisemitischer Jargon, der dazu beitrug, eines ihrer konstituierenden Elemente aus der europäischen Kultur zu entfernen und eine „ethnisch reine“ europäische Kultur zu konstruieren, kennzeichnete den Mainstream der rechten Propaganda in serbokroatischer Sprache während der 1930er und 1940er Jahre. Das Projekt sucht Antworten auf die Fragen, was avantgardistische Schriftsteller zu radikalen Ideologien hinzieht, welche Rolle Intellektuelle und Medien bei der Legitimierung von Verbrechen und Völkermord spielen sowie was den Unterschied zwischen rechten und liberalen internationalen Europakonzepten ausmacht.

 

Mirnes Sokolović, MA-Studium mit Schwerpunkt in südslawischer Literatur an der Universität Sarajevo. Er ist Mitglied des Gründungsteams sowie der Redaktion der Literaturzeitschrift SIC! und arbeitete in den Kulturabteilungen von E-novina in Belgrad und Oslobođenje in Sarajevo. Er veröffentlichte einen Roman, zwei Essaybände sowie Prosa, Essays, Satire, Literaturkritik und Feuilletons in Zeitschriften.

 

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Junior Fellowships 2023/24 des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Junior Fellowships für das Studienjahr 2023/2024 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.

 

Als Junior Fellows können sich Doktorand:innen aus aller Welt bewerben. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Die Junior Fellows werden bei ihren Forschungsvorhaben beratend sowohl vom VWI als auch von den Senior und Research Fellows unterstützt. Die Junior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein und sich aktiv an der Forschungstätigkeit des Instituts zu beteiligen. Projekte der Junior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen den Fellows zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Junior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Erfahrungsgemäß sind Aufenthalte zwischen neun und elf Monaten für die wissenschaftliche Arbeit der Fellows am ergiebigsten. Sie erhalten am VWI einen Arbeitsplatz und Internetzugang. Das Stipendium beträgt € 1.200.- monatlich. Junior Fellows, die nicht in Wien ansässig sind, erhalten eine Wohnbeihilfe von € 340.- monatlich. Die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse) trägt das VWI. Für Recherchen außerhalb Wiens oder anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl der Junior Fellows erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • zwei Empfehlungsschreiben von akademisch ausgewiesenen Personen (bitte führen Sie an, wenn diese Schreiben gesondert übermittelt werden),
  • einer Publikationsliste (falls anwendbar),
  • einem aktuellen Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 13. Jänner 2023 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Junior Fellowships 2023/24“ an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu richten.

 

Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

Junior Fellowships 2024/25 des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Junior Fellowships für das Studienjahr 2024/2025 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.

 

Als Junior Fellows können sich Doktorand:innen aus aller Welt bewerben. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Die Junior Fellows werden bei ihren Forschungsvorhaben beratend sowohl vom VWI als auch von den Senior und Research Fellows unterstützt. Die Junior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein und sich aktiv an der Forschungstätigkeit des Instituts zu beteiligen.

 

Projekte der Junior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; innerhalb dieses Rahmens stehen Fragestellung, Verfahren und Methoden frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen den Fellows zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Junior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Erfahrungsgemäß sind Aufenthalte zwischen neun und elf Monaten für die wissenschaftliche Arbeit der Fellows am ergiebigsten. Sie erhalten am VWI einen Arbeitsplatz und Internet-Zugang. Das Stipendium beträgt € 1.400.- monatlich. Junior Fellows, die nicht in Wien ansässig sind, erhalten eine Wohnbeihilfe von € 600.- monatlich. Die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse) trägt das VWI. Für Recherchen außerhalb Wiens oder anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 200.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl der Junior Fellows erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • zwei Empfehlungsschreiben von akademisch ausgewiesenen Personen (bitte führen Sie an, wenn diese Schreiben gesondert übermittelt werden),
  • einer Publikationsliste (falls anwendbar),
  • einem aktuellen Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 12. Jänner 2024 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Junior Fellowships 2024/25“ an
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zu richten.

 

Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

Yulia Abibok

Junior Fellow (10/2022 – 08/2023)

 

Opfer, Täter und „Unsere Jungs“: Interethnische Beziehungen und Massenmorde in Ostgalizien

 

Yulia AbibokDas Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg im ehemaligen Powiat Trembowelski (auf dem Gebiet der Region Ternopil in der heutigen Ukraine). Dabei soll die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive der Mitglieder einer relativ kleinen multikulturellen Gemeinschaft betrachtet werden. Das Projekt zielt darauf ab, ein allgemeines Bild des Lebens in den Jahren 1917-1945 im Powiat Trembowelski zu zeichnen und das Problem auf der Mikroebene zu betrachten, indem persönliche Geschichten von Menschen ukrainischer, jüdischer und polnischer Herkunft aus dem Gebiet recherchiert und analysiert werden, um die gesamte Komplexität der Beziehungen während dieser Zeit aufzuzeigen. Die individuellen Entscheidungen von Täter:innen, Lebensretter:innen und Schaulustigen sollen nachgezeichnet und erklärt werden, da diese unter extremen Umständen getroffen wurden und identitätsbasierte Gruppierungen und Spaltungen förderten.

 

Yulia Abibok, Wissenschaftlerin (Judaistik) und Journalistin und, studiert Comparative History an der Central European University. Ihre Forschungsinteressen umfassen territoriale und interethnische Konflikte in Osteuropa und im (post-)sowjetischen Raum; Aufbau von Gruppenidentitäten und Propaganda; soziale Transformationen, Geschäftsbeziehungen und organisierte Kriminalität in den 1990er Jahren in den postsowjetischen Ländern.

 

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Emil Kjerte

Junior Fellow (10/2022 – 07/2023)

 

Ustaša Tötungsspezialisten: Das Personal des Konzentrationslagerkomplexes von Jasenovac

 

Emil KjerteDie Dissertation befasst sich mit jenen Männern und Frauen, die im Konzentrations- und Vernichtungslager Jasenovac, dem Epizentrum der staatlich organisierten Vernichtung im faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien, als Wachpersonal dienten. Anhand von Akten aus Nachkriegsprozessen in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und Zeugenaussagen von Überlebenden sollen der soziale Hintergrund und die Motivation der Wachleute für ihren freiwilligen Einsatz erforscht werden. Dabei wird das breite Spektrum der von den Aufseher:innen verübten Gewalttaten analysiert.

Unter Rückgriff auf Theorien zur Mikrodynamik von Gewalt und Erkenntnissen aus der Historiographie der Holocaust-Täter:innen werden die Zusammenhänge zwischen Gewaltausübung und gruppeninternen Beziehungen innerhalb der Wachmannschaft untersucht. Im Mittelpunkt steht dabei das Wechselspiel zwischen Gewalt und Identitätsbildung. Außerdem soll die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in der Umgebung des Lagers analysiert und den Werdegang der Jasenovac-Täter in der Nachkriegszeit beleuchtet werden.

 

Emil Kjerte, Doktorand am Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies an der Clark University. B.A. in Geschichte an der Universität Kopenhagen und M.A. in Holocaust- und Völkermordstudien an der Universität Uppsala. Stipendien von der Fondation pour la Mémoire de la Shoah in Paris und dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington.

 

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Lilia Tomchuk

Junior Fellow (02/2023 – 08/2023)

 

Nuancen des Handelns: Wahl, Überleben und Widerstand jüdischer Frauen während des Holocausts in Transnistrien

 

Lilia TomchukDer Holocaust hat die Erfahrungen jüdischer Frauen tiefgreifend geprägt. Sie mussten auf neue Situationen und Bedrohungen reagieren, ungewöhnliche Entscheidungen treffen und haben unterschiedliche Überlebensstrategien und Widerstandsformen angewendet. Dieses Projekt untersucht die Facetten des Handelns jüdischer Frauen in verschiedenen Kontexten während des Holocausts in Transnistrien (1941-1944), wohin Juden und Roma aus Bessarabien und der Bukowina von den rumänischen Behörden deportiert und die lokalen ukrainischen Juden aus den benachbarten Orten gebracht wurden. In der Forschung wird Transnistrien überwiegend als "Abladeplatz" dargestellt. Die Bedingungen in der Region variierten stark. Im Vergleich zu dem von Deutschland besetzten Teil der Ukraine konnten die Juden im rumänisch besetzten Transnistrien unter bestimmten Umständen außergewöhnlich gut organisierte Ghettos bilden. Gleichzeitig befanden sich in der Region auch Lager wie Pechora, das als gnadenloses Todeslager in der Erinnerung geblieben ist. Die unterschiedlichen und sich ständig wandelnden Bedingungen erforderten von den Frauen in Transnistrien unterschiedliche Entscheidungswege und Handlungen, um zu überleben. Das übergreifende Ziel des Projekts ist es, die Facetten des Handelns von Jüdinnen in Transnistrien zu identifizieren und die Merkmale ihrer Darstellung in den Berichten der Überlebenden zu untersuchen. Die Analyse der Entscheidungen und des Handelns jüdischer Frauen verdeutlicht ihre Rolle als Akteurinnen und historische Subjekte. Sie entfernt sich von der traditionellen Darstellung, die Frauen und Kinder als passive Opfer betrachtete, und ermöglicht ein menschlicheres und subjektiveres Verständnis des Holocausts.

 

Lilia Tomchuk ist Doktorandin in Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Derzeit ist sie ist mit dem Jürg-Breuninger-Promotionsstipendium an das Fritz Bauer Institut angebunden. Im Rahmen ihrer Forschung wurde sie mit dem Stipendium der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission, dem Yad Vashem Grant for Doctoral Students and Young Scholars und dem Fellowship am USC Dornsife Center for Advanced Genocide Research gefördert. Zuvor hatte sie an der Goethe-Universität Geschichte und Spanisch für das Lehramt an Gymnasien studiert. Sie schrieb ihre Dissertation über sexuelle Gewalt gegen jüdische Frauen in der Ukraine (1941-1945), für die sie eine Auszeichnung des Fritz Bauer Instituts erhielt.

 

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Lukas Nievoll

Junior Fellow (02/2022-07/2022)

 

Die gewaltsame Ordnung des Raumes.
Räumliche Entwicklung und Gewaltdynamik im Konzentrationslager Gusen

 

NievollMein Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Raum und Gewalt in nationalsozialistischen Konzentrationslagern am Beispiel des/der Konzentrationslager(s) Gusen von 1939 bis 1945. Ich analysiere, wie sich die räumliche Struktur des Lagers im Laufe der Zeit veränderte und wie dies mit der Gewaltdynamik korrespondierte. Aus einer Bottom-up-Perspektive untersuche ich auch, wie Häftlinge die sich verändernde physische und soziale Realität des Lagers erlebten und prägten.

 

Lukas Nievoll ist Historiker und seit Oktober 2021 Universitätsassistent am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz, wo er auch promoviert. Seit 2021 ist er außerdem Doctoral Fellow an der Fondation pour la Mémoire de la Shoah in Paris. Von 2019 bis 2021 arbeitete Lukas Nievoll am Centrum für Jüdische Studien an der Karl Franzens Universität Graz im Forschungsprojekt Digitale Erinnerungslandschaft - Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus.

 

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Junior Fellowships 2022/2023 des Wiesenthal Institutes für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Junior Fellowships für das Studienjahr 2020/2021 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.


Als Junior Fellows können sich Doktorandinnen und Doktoranden aus aller Welt bewerben. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Die Junior Fellows werden bei ihren Forschungsvorhaben beratend sowohl vom VWI als auch von den Senior und Research Fellows unterstützt. Die Junior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein und sich aktiv an der Forschungstätigkeit des Instituts zu beteiligen. Projekte der Junior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen den Fellows zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Junior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Erfahrungsgemäß sind Aufenthalte zwischen neun und elf Monaten für die wissenschaftliche Arbeit der Fellows am ergiebigsten. Sie erhalten am VWI einen Arbeitsplatz und Internet-Zugang. Das Stipendium beträgt € 1.200.- monatlich. Junior Fellows, die nicht in Wien ansässig sind, erhalten eine Wohnbeihilfe von € 340.- monatlich. Die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse) trägt das VWI. Für Recherchen außerhalb Wiens oder anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.


Die Auswahl der Junior Fellows erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.


Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:


  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • zwei Empfehlungsschreiben von akademisch ausgewiesenen Personen (bitte führen Sie an, wenn diese Schreiben gesondert übermittelt werden),
  • einer Publikationsliste (falls anwendbar),
  • einem aktuellen Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 14. Jänner 2022 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Junior Fellowships 2022/2023“ an

 

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zu richten. Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

 

Die zukünftigen Junior Fellows werden angehalten, zu versuchen, einen Teil ihrer Fellowships über ein Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich zu finanzieren, und nach der Benachrichtigung über die Zuerkennung des Fellowships einen diesbezüglichen Antrag zu stellen.

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