News – Veranstaltungen – Calls
14. Oktober 2024 15:00 BuchpräsentationConnected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital SpaceJoin the editors and authors for a virtual book launch event and a roundtable discussion on the potential and challenges of Open access/science and Artificial Intelligence tools for Holocaust studies. What happens when archival sources, the historical and regional use of language a...Weiterlesen... |
21. November 2024 19:00 BuchpräsentationLinda Erker/Raanan Rein (eds.), Nazis and Nazi Sympathizers in South America after 1945. Careers and Networks in their Destination Countries, Brill, Leiden/Boston 2024 A joint publication by Brill and the VWI Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) laden zur Präsentation und Diskussion des Buches Nazis and Nazi Sympathizers in South America after 1945 ein. Nebe...Weiterlesen... |
17. Januar 2025 08:00 FellowshipsCall for Fellowships 2025/26Fellowships 2024/25 at the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) (German version below) The Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) invites applications for its fellowships for the academic year 2025/2026. The VWI is an academic institution dedicat...Weiterlesen... |
Connected Histories. Memories and Narratives of the Holocaust in Digital Space
Herausgegeben von: Eva Pfanzelter, Dirk Rupnow, Kovács Éva and Marianne Windsperger De Gruyter Brill Oldenbourg
De Gruyter Brill Oldenbourg
Neue Open-Access-Publikation der EHRI-AT-Partner: Der Sammelband
The edited volume Connected Histories. Memories and Narratives in Digital Space ist in der De Gruyter-Reihe „Studies in Digital History and Hermeneutics“ erschienen. Die Beiträge gehen aus der gleichnamigen ersten EHRI-AT-Konferenz hervor.
Das World Wide Web (WWW) und die Digitalisierung sind zu wichtigen Orten und Instrumenten für die Geschichte des Holocaust und das Gedenken an ihn geworden. Einige Gedächtnisinstitutionen nutzen das Internet heute auf hohem professionellem Niveau als Ort der Selbstdarstellung und als Forum für die Diskussion von Holocaust-bezogenen Themen für potenziell internationale, transkulturelle und interdisziplinäre Nutzergruppen. Dabei sind es nicht immer die etablierten Institutionen, die die technischen Möglichkeiten und Potenziale des Internets maximal ausschöpfen. Kreative und mitunter kontroverse neue Formen des Erzählens über den Holocaust oder traditionellere Formen der Erinnerung an den Völkermord, die mit digitalen Medien auf neue Weise präsentiert werden, kommen oft von Personen oder Gruppen, die nicht im Einflussbereich der großen Gedenkstätten, Museen und Archive liegen. Solche „privaten“ Inszenierungen haben seit dem Boom der sozialen Medien einen besonderen Aufschwung erlebt. Diese Demokratisierung der Holocaust-Erinnerung und -Geschichte ist von entscheidender Bedeutung, auch wenn noch nicht abzusehen ist, inwieweit sie letztlich alte Strukturen und kulturelle, regionale oder andere Ungleichheiten verfestigt oder neu erfindet.
Der „digitale Raum“ als beliebiges und grenzenloses Archiv für die Vermittlung des Holocaust von Russland bis Brasilien steht im Mittelpunkt der in diesem Band versammelten Beiträge. Dieser Raum wird auch als Verhandlungsforum, Treffpunkt und Schlachtfeld für Generationen und Geschichten betrachtet und bietet so die Möglichkeit, die transgenerationale Weitergabe von Traumata, Familiengeschichten und Kommunikation neu zu überdenken. Dabei wird deutlich: Es gibt neue gesellschaftliche Absichten und Entscheidungsstrukturen, die über die Möglichkeiten der traditionellen Massenmedien hinausgehen und von der Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit leben.
Autor:innen:
Eva Pfanzelter, Éva Kovács, Dirk Rupnow, Marianne Windsperger, Mykola Makhortykh, Aleksandra Urman, Roberto Ulloa, Marya Sydorova, Juhi Kulshrestha, Mia Berg, Stefania Manca, Silvia Guetta, Anna Carolina Viana, Bárbara Deoti, Maria Visconti, Anja Ballis, Josefine Honke, Edith Blaschitz, Heidemarie Uhl, Georg Vogt, Rosa Andraschek, Martin Krenn, Wolfgang Gasser, Iris Groschek, Nicole Steng, Beth S. Dotan, Archie Wolfman & Anna Menyhért
Gefördert durch: Universität Innsbruck , Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Universität Luxemburg
Deported. Comparative Perspectives on Paths to Annihilation for Jewish Populations under Nazi German Control
Michaela Raggam-Blesch / Peter Black / Marianne Windsperger (eds.)
In den letzten Jahren sind Sammellager und Deportationsbahnhöfe als zentrale Orte der Shoah wiederentdeckt worden; Denkmäler und Gedenkstätten erinnern an die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Ghettos, Vernichtungslager und Mordstätten. Eine umfassende vergleichend-analytische Gesamtdarstellung der Deportationen aus dem nationalsozialistischen Herrschaftsbereich blieb allerdings lange Zeit ein Desiderat. Ziel dieses Bandes ist es, nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Organisation und Durchführung von Deportationen im nationalsozialistisch beherrschten Europa zu fragen. Die Beiträge analysieren die Beziehungen zwischen den zentralen Schaltstellen der „Endlösung“ und den lokalen zivilen, militärischen und SS-Polizeibehörden und untersuchen, wie jüdische Organisationen gezwungen wurden, im Prozess ihrer eigenen Vernichtung mitzuwirken. Die vorliegende Arbeit erforscht die eingeschränkte Handlungsfähigkeit („Agency“) von „Judenräten“, die Deportation vorübergehend geschützter Gruppen wie Angehörige aus „Mischehefamilien“ sowie die Bedeutung von Staatsbürgerschaft im Prozess der Deportationen und die Willkür einzelner Täter.
Die Beiträge basieren auf dem Workshop „Deportiert. Vergleichende Perspektiven auf die Organisation des Wegs in die Vernichtung“, den das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und die Österreichische Akademie der Wissenschaften 2019 gemeinsam veranstalteten.
Mit Beiträgen von:
Cornelia Shati-Geissler, Akim Jah, Dieter Hecht, Laurien Vastenhout, Hendrik Althoff, Niklas Perzi, Lovro Kralj, John R. Barruzza, Valeria Galimi, Andreas K. Bouroutis, Michaela Raggam-Blesch, Maria von der Heydt, Naida-Michal Brandl, Borbála Klacsmann
Erschienen bei: Beiträge zur Holocaustforschung des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), New Academic Press, Wien/Hamburg, 2024 – bald auch open access.
Das Buch ist Heidemarie Uhl gewidmet, die maßgeblich an der Konzeption des Workshops beteiligt war.
Éva Kovács mit Mensch Award 2024 ausgezeichnet
Am Freitag, dem 3. Mai 2024, erhielt Éva Kovács (stv. Direktorin des VWI) einen der fünf 3rd annual Mensch Awards der Mensch International Foundation für ihr Engagement in der Holocaust-Forschung. Die Zeremonie wurde von Lukas Mandl und dem Gründer der Mensch Foundation, Steven Geiger, mit Musik von Shmuel Barzilai und Keynotes von Jaron Engelmayer und Oskar Deutsch eröffnet.
Die weiteren Preisträger:innen 2024 sind: Yvonne Oswald, Giora Bernstein, Daniel Landau und Joshua Sinclair.
Gender Equality Plan (GEP) 2023–2026 für das VWI
Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) widmet sich der Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus und Holocaust. In seiner Vermittlungstätigkeit fördert es Sensibilisierung und Verständnis für die Würde des Menschen, stärkt Verantwortungsbereitschaft für gesellschaftliches Gemeinwesen ebenso wie persönliche Zivilcourage. Das VWI ist bestrebt, Gleichstellung der Geschlechter und Wertschätzung für Diversität in seiner Organisationsstruktur, seiner wissenschaftlichen und programmatischen Arbeit sowie in seiner Repräsentation und Außenkommunikation abzubilden.
Wertschätzung für Diversität wird in der Gesamtorganisation im achtsamen und respektvollen Umgang miteinander wirksam. Sie drückt sich auch im Bestreben aus, Vielfalt in die Personalstruktur und in der Auswahl der Fellows zu integrieren. Schließlich hilft sie in Forschung, Lehre und Vermittlung, die Bedürfnisse von Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit, religiöser Tradition, sozialer Klasse, geistiger und körperlicher Fähigkeiten, Sprache und Regionalität zu reflektieren. Entsprechend den Aufgaben des VWI ist Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus, Rassismus und jeglicher Formen der Diskriminierung ein wichtiges ethisches Prinzip der Alltagskommunikation.
Zur Gewährleistung dieser Mission bekennt sich das VWI zu einem umfangreichen Gender Equality Plan, der ab jetzt hier nachzulesen ist.
Nachruf: Hella Pick (1929–2024)
„1939: Ein Flüchtlingskind im Kindertransport, gekennzeichnet als ,Feindlicher Ausländer'. 2000. Verleihung des ,Order of the British Empire'. 2018: Ein Ehrendoktorat der Universität von Sussex und anschließend das Erlangen einer neuen Identität und deren ewige Verankerung durch die Teilnahme in der BBC-Sendung Desert Island Discs. Das sind die Ecksteine eines bewegten Lebens und einer langen Karriere, die weiblichen Journalisten hoffentlich zum Vorbild gereicht. Was für eine Reise!“ (Hella Pick, Unsichtbare Mauern, S. 425)
Hella Pick verstarb in der Nacht auf den 4. April im Alter von 94 Jahren in London. Als Auslandskorrespondentin des Guardian berichtete sie über Wendepunkte in der Geschichte des 20. Jahrhunderts – vom Ende der britischen Kolonialherrschaft in Westafrika, über Höhepunkte der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und die Studentenproteste in Paris 1968 bis hin zum Ende des Kalten Krieges. Ihre Memoiren lesen sich wie ein Who is Who des 20. Jahrhunderts und geben Einblicke in den Kampf um Anerkennung als Journalistin in einem männlich dominierten Arbeitsfeld.
Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) trauert um die Journalistin, Wiesenthal-Biografin, Zeitzeugin und Mahnerin gegen das Vergessen. Wir erinnern uns an Hella Picks Besuche, zuletzt im November 2022, als sie ihre Autobiografie Invisible Walls. A Journalist in Search of Her Life (auf Deutsch: Unsichtbare Mauern, mit dem sprechenden Untertitel Die abenteuerliche Reise einer der größten politischen Journalistinnen zu den Gipfeln und Abgründen der Zeitgeschichte) vorstellte.
Was für eine Reise!
Foto: © VWI
EHRI-Workshop und Mikroarchive in Österreich
Unter dem Titel “EHRI und Mikroarchive in Österreich“ fand am 4. März 2024 ein ganztägiger Workshop am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) statt. Das Institut präsentierte hier das Vorhaben von #EHRI (European Holocaust Research Infrastructure), die Unterstützung für Mikroarchive zu verbessern und lud hierfür österreichische Mikroarchivinhaber:innen sowie Expert:innen ein, um Möglichkeiten und Herausforderungen einer Zusammenarbeit zu diskutieren. Die Mikroarchivinhaber:innen haben mit dem VWI-EHRI-Team ihre Wünsche und Anforderungen geteilt, mit denen eine weitere Zusammenarbeit zustande kommen kann.
Stellungnahme des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) zum aktuell weltweit ansteigenden Antisemitismus
Das VWI verurteilt den starken Anstieg antisemitischer Vorfälle von verbaler und physischer Gewalt sowie der weltweiten Bedrohung von Jüdinnen und Juden nach den terroristischen Angriffen der Hamas auf israelische Wohngebiete am 7. Oktober 2023. In der Nacht auf den 1. November 2023 wurde die Zeremonienhalle im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs in Brand gesteckt.
New EHRI Podcast: A Sunflower for Simon Wiesenthal
The first episode of the second season of the EHRI Podcast "For the Living and the Dead. Traces of the Holocaust“ has just launched. This episode is called "A Sunflower for Simon". Katharina Freise talks to VWI's Marianne Windsperger and Kinga Frojimovics about Simon Wiesenthal’s sunflowers, real ones, or artificial and made from paper or any other material. In 1969, Holocaust survivor and author Simon Wiesenthal wrote The Sunflower. On the Possibilities and Limits of Forgiveness. In this book, he recounted his experience with a mortally wounded Nazi soldier during World War II, and then asked prominent figures from politics, science and theology the question about what they would do under the circumstance.
The “Sunflower” in the title referred to Wiesenthal's observation of a German military cemetery, where he saw a sunflower on each grave, while he was imprisoned in the Janowska concentration camp near Lviv and feared for his own body to end up in an unmarked mass grave.
The book touched many people, some of whom then expressed their emotions by sending sunflowers, real or crafted, to Wiesenthal’s office.
Listen to the episode on Buzzsprout, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts or on the webpage: https://www.ehri-project.eu/podcast-episode-sunflower-simon.
Was geschah in der Ankerbrotfabrik während der NS-Zeit? Ein Inselmilieu-Podcast
Inselmileu Reportage hat einen zweiteiligen Podcast über die Ankerbrotfabrik während der NS-Zeit produziert. Teil eins der Doppelfolge befasst sich mit der Arisierung und dem späteren Umgang des Unternehmens mit der NS-Geschichte bzw. deren Ausblendung. Die zweite Folge – für die der wissenschaftliche Mitarbeiter des VWI Philipp Rohrbach sowie Direktor Jochen Böhler interviewt wurden – widmet sich den Verstrickungen der Vorfahren vieler Österreicher:innen in die Verbrechen der NS-Zeit sowie ungarisch-jüdischer Zwangsarbeit in der Ankerbrotfabrik, die bis heute wenig thematisiert wurde. Die Inhalte des Gesprächs basieren unter anderem auf den Recherchen folgender VWI-Projekte zu ungarisch-jüdischer Zwangsarbeit 1944/45:
Ungarisch-jüdische Zwangsarbeit in Wien 1944/45
Projektbeschreibung
Kinga Frojimovics and Éva Kovács: Jews in a ‘Judenrein’ City: Hungarian Jewish Slave Laborers in Vienna (1944–1945)
Anzuhören auf: Spotify, Apple Podcasts oder auf der offiziellen Website.
Now online: Wiesenthal in Linz - A Virtual Exhibition
We are happy to announce the publication of our newest project: Wiesenthal in Linz - A Virtual Exhibition. The online exhibition presents the so-called “Linz documents” - a set of documents that form the basis of the Jewish Documentation Centre's (JDC) archival collection. Like many other Holocaust-related Jewish collections after WWII, the documents are highly dispersed: While the majority of the DP camp files are held by the Yad Vashem Archives in Jerusalem, the six folders Simon Wiesenthal brought to Vienna himself are located in the archives of the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI). Other relevant documents can be found in the archives of the Jewish communities in Linz and Vienna, in the DP camp collection of the YIVO Institute in New York, and in the archives of “The Joint”.
Wiesenthal in Linz - A Virtual Exhibition is the result of a three-year project of the VWI funded by the Claims Conference. The goal was to start reconnecting, at least virtually, this closely related collection of documents from Simon Wiesenthal’s time in Linz and to provide a single place to find information on the history and characteristics of the material for researchers.