Interventionen
Seit den 1980er-Jahren ist die Gedächtnispolitik und die zentrale Stellung des Holocaust darin zu einer globalen kulturpolitischen Debatte geworden. Ausgelöst von populären Produkten wie TV-Serien, der Gründung von Holocaust-Museen und Errichtung von Gedenkstätten und Mahnmalen, von Dokumentationen, Spielfilmen, Theaterstücken sowie Ausstellungen wurde und wird die Frage nach Sinn und Form der Erinnerung an den Holocaust bzw. nach deren Möglichkeiten und Grenzen höchst kontrovers erörtert.
Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) versteht seinen Vermittlungsauftrag als Aufgabe, den gedächtniskulturellen, den medienanthropologischen sowie den diskursiven Hintergrund popularer Erinnerungen an den Holocaust und andere Genozide auch für sein Publikum transparent zu halten. Dabei soll versucht werden, Materialität und Akt der Erinnerung selbst zum Thema und zum Problem der Vermittlung zu machen. Dies wird einerseits über die wissenschaftliche Debatte und Räsonnement erfolgen, andererseits soll die Fragestellung auch in verschiedensten Kontexten experimentell, im Rahmen von Interventionen im öffentlichen Raum erprobt werden. Dafür sollen auch Künstlerinnen und Künstler eingebunden werden.
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Nachklänge, Erinnerungen und Nachwirkungen – Resonanzen – sind in der Regel emotional besetzt, gefühlsbetont und individuell. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es daher, jenseits von den heute vieldiskutierten ‚Echoräumen’ der sozialen Medien wieder ins Gespräch zu kommen und gerade an den Übergängen zwischen lebendiger Erinnerung, kollektivem Gedächtnis und wissenschaftlicher Analyse, dem gemeinsamen Überlegen und Reflektieren – kurz dem Räsonieren – einen Raum zu bieten: Unterschiedliche Aspekte, Zugänge und Annäherungen zu den Forschungsfeldern des VWI sollen hier ausgelotet, intergenerationelle Gespräche ermöglicht werden, nachfragen, grübeln und zweifeln erlaubt sein – oder frei nach Bertolt Brecht bzw. Marcel Reich-Ranicki: „Den Vorhang zu und alle Fragen offen“.
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| Racheli Kreisberg: Simon Wiesenthal's Legacy | |||
Donnerstag, 26. Jänner 2023, 15:00 - 17:00 Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) 1010 Wien, Rabensteig 3, Research Lounge
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Over the course of the last 25 years, Racheli Kreisberg’s genealogy research led to to the development of the Simon Wiesenthal Genealogy Geolocation Initiative (SWIGGI). SWIGGI is an innovative platform which assists people to identify the (exact location of) 19th and 20th century houses of their family members. SWIGGI focuses on the Galician towns Skala Podolska and Nadworna, nowadays in the Ukraine, (Ghetto) Lodz and its 250,000 Jewish inhabitants, Vienna, and the life before the war as well as the fate of its 65,000 transported Jews, the Netherlands and the deportation of its 104,000 Jews. Holocaust victims are commemorated via the Simon Wiesenthal Holocaust Memorial. In this talk Racheli Kreisberg will present SWIGGI, the Simon Wiesenthal Holocaust Memorial as well as the deportation maps of the Viennese and Dutch Jews. Examples of prominent Jews, of elderly people, of children and of entire families will be demonstrated. Racheli Kreisberg is an entrepreneur and an innovation expert. She serves as Innovation Attaché at the Netherlands Embassy in Israel and established the Israeli Dutch Innovation Center in 2016. Racheli Kreisberg is commemorating Simon Wiesenthal, her late grandfather. She develops the Simon Wiesenthal Genealogy Geolocation Initiative (SWIGGI), an innovative genealogy platform which links family trees to Google Maps, as well as the Simon Wiesenthal Holocaust Memorial (SW-HoMe) to commemorate Holocaust victims. Racheli Kreisberg holds a Ph.D. in Biotechnology and Molecular Microbiology and an Executive MBA from Tel Aviv University (TAU), and a M.Sc. in Chemistry (summa cum laude) from the Technion. Please register at Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! by latest 26 January 2023, 12:00 am and bring an ID. By attening, you consent to the publication of photographs, video and audio recordings made during the event. |
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