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Mission Statement

 

Die Einrichtung eines Zentrums für die Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus und Holocaust in Wien ist alleine schon seines Ortes wegen von großer Bedeutung. Wien war ein herausragender Ort jüdischen Lebens und Wirkens im alten Europa. Juden schufen hier einen entscheidenden Beitrag zur Kultur zumal der Moderne. Andererseits war schon das Wien der Monarchie entscheidend an der Ausbildung und Verbreitung des Antisemitismus beteiligt. Nach dem ,Anschluß‘ ging von Wien eine qualitative Verschärfung der nationalsozialistischen Judenverfolgung aus. Von Österreich aus erfolgte zudem eine auffallend hohe Rekrutierung nationalsozialistischen Personals für die Durchführung des Holocaust in Europa.

 

In Wien befinden sich unschätzbare Bestände und Sammlungen von Quellen, die zur Erforschung wie Präsentation der Vorgeschichte, der Geschichte und der Nachgeschichte des Holocaust für Österreich sowie international von herausragender Bedeutung sind. Da es sich beim Zweiten Weltkrieg und Holocaust um die Zentralerfahrung des sich vereinigenden Europa handelt, erhält die Etablierung eines solchen Zentrums in Wien eine europäische Dimension. Der Holocaust gilt universell juristisch und moralisch als Inbegriff von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

 

Das Zentrum widmet sich der Erforschung der Ursachen, Durchführung und Folgen der Massenvernichtung der europäischen Juden und anderer vom Naziregime und seinen Helfershelfern begangenen Verbrechen gegen vorgebliche rassische und biologische Feinde. Indem das Zentrum die Ursprünge und Ausformungen des Holocaust zumal in seinem Wiener und österreichischen Zusammenhang erforscht und seine Forschungsergebnisse über Österreich hinaus verbreitet, wird es eine bedeutende Rolle dabei spielen, die Öffentlichkeit für diese Problematik zu sensibilisieren und damit einen Beitrag im Kampf gegen die Indifferenz angesichts anderer Verbrechen gegen die Menschlichkeit erbringen.

 

Der Holocaustforschung in Österreich fehlt es bisher an institutioneller Trägerschaft, finanziellen Ressourcen und Kooperation. Das Zentrum bietet national und international die Möglichkeit, bereits bestehende Einrichtungen, Projekte und Ansätze zu vernetzen, gemeinsam zu beraten und neue Vorhaben zu initiieren. Darüber hinaus will das Zentrum seine Einrichtungen als Plattform für einen internationalen Austausch von Forscherinnen und Forschern sowie für die Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs bereitstellen.

 

Historisches Wissen stellt sowohl in seiner wissenschaftlichen als auch in seiner alltäglichen Form einen wesentlichen Bestandteil des persönlichen und politischen Selbstverständnisses von Einzelnen und Gruppen dar. Das historische Bewusstsein vor allem der jüngeren Generation wird später ihr politisch-moralisches Bewusstsein prägen. Eine aufgeklärte und didaktisch ausgereifte Vermittlung der Geschichte des Holocaust, der Dehumanisierung der Opfer, der Gleichgültigkeit der Zuschauer und der Unmenschlichkeit der Täter, kann das Verständnis für die Würde des Menschen, die Verantwortung für das eigene politische Gemeinwesen sowie die persönliche Zivilcourage fördern und stärken.

 

Das Zentrum wird seine Erkenntnisse zur öffentlichen Diskussion stellen. Es wird diese Erkenntnisse in Form von Lehr- und Lernforen, von Publikationen und von wechselnden Ausstellungen präsentieren. Dazu sucht es die Zusammenarbeit mit den zuständigen Bundesministerien sowie den entsprechenden Einrichtungen der Länder und der Gemeinden, KZ-Gedenkstätten, Institutionen der Erwachsenenbildung sowie mit Kunst- und Kultureinrichtungen. Das Zentrum wird mit ähnlichen Institutionen wie Yad Vashem und dem US Holocaust Memorial Museum kooperieren.


Das Zentrum wird den Namen Simon Wiesenthals in seiner Bezeichnung tragen: Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) Forschung – Dokumentation – Vermittlung.

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Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

bmbwf 179

 

wienkultur 179

 

  BKA 179